Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-1834-7917
Konservative und operative Therapie rheumatischer Fußaffektionen
Meist kommt es im Erkrankungsverlauf einer rheumatoiden Arthritis (RA) zu charakteristischen Veränderungen am Fuß, die zuletzt die Mobilität der Betroffenen extrem einschränken können. Der ärztlichen Früherkennung kommt daher eine zentrale Rolle zu. In der Ära moderner Basismedikamente können die meisten entzündlichen Systemerkrankungen des rheumatischen Formenkreises heute immer besser kontrolliert werden.
-
Bei einer rheumatoiden Arthritis (RA) sind die Füße fast immer betroffen und benötigen eine regelmäßige Kontrolle.
-
Leitgedanke der medikamentösen Therapie mit dem Ziel der vollständigen Remission ist: „Hit hard and hit early.“
-
Die konservative Therapie sollte vor operativen Interventionen ausgeschöpft werden.
-
Die größte Bedeutung in der konservativen Therapie hat die sehr spezielle antientzündliche Medikation, in erster Linie die DMARDs. Weitere Bestandteile sind Analgetika, Physio-, Wärme- und Kältetherapie, orthopädische Hilfsmittel und Schuhzurichtungen.
-
Durch konservative Therapie können bestehende Deformitäten nicht korrigiert werden.
-
Das perioperative Management bei Rheumatikern ist komplex und erfordert Erfahrung in der operativen orthopädischen Rheumatologie, um Fehlschläge zu vermeiden.
-
Korrekturen und Stabilisierungen von Rückfußfehlstellungen sollten vor operativen Korrekturen am Vorfuß erfolgen (Prinzip: von proximal nach distal).
-
Die Endoprothetik des oberen Sprunggelenks (OSG) ist bei rheumatischer OSG-Destruktion vielfach eine sinnvolle Maßnahme.
-
Alle Strukturen des rheumatischen Vorfußes müssen im Kontext symptomatischer Befunde beidseits gleichzeitig evaluiert werden, sodass erforderliche Operationen möglichst beidseitig in einer Sitzung erfolgen können.
Publication History
Article published online:
28 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Carl HD, Putz C, Weseloh G. et al. Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes. Orthopäde 2006; 35: 1176-1182
- 2 Henniger M, Rehart S. Fußdeformität des Rheumatikers. rheuma plus 2020; 19: 22-27
- 3 Schneider M, Baseler G, Funken O. et al. Management der frühen rheumatoiden Arthritis. Z Rheumatol 2020; 79: 1-38
- 4 Rehart S, Henniger M. Rheumatische Erkrankungen. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2012; 7: 147-162
- 5 Krüger K. Medikamentöse Therapie der rheumatoiden Arthritis und ihrer Komorbiditäten. Internist 2018; 59: 341-351
- 6 Greitemann B. Orthopädische Schuhversorgung: Noch zeitgemäß?. Z Rheumatol 2015; 74: 786-792
- 7 Kemmerling M. Orthopädietechnische Versorgung des rheumatisch destruierten Fußes. Z Rheumatol 2014; 73: 404-407
- 8 Rehart S, Henniger M. Operative Verfahren bei entzündlich-rheumatologischen Systemerkrankungen. Orthopäde 2018; 47: 935-940
- 9 Beil F, Hawellek T, Stinus H. et al. Der rheumatische Fuß: Operative Behandlung in der Ära der Biologika. Orthopädie & Rheuma 2018; 21: 35-38
- 10 Muschelknautz M. Einführung einer neuen Sprunggelenkendoprothese – klinische Ergebnisse im mittelfristigen Follow-Up. [Dissertation]. Frankfurt am Main: Goethe-Universität Frankfurt; 2019
- 11 Dereymaker G, Van Eygen P, Driesen R, De Ferm A. Tibiotalar arthrodesis in the rheumatoid foot. Clin Orthop Relat Res 1998; 349: 43-47
- 12 Leiß F, Baier C, Schwarz T. et al. Degenerativer Vorfuß. Z Rheumatol 2019; 78: 255-264
- 13 Girdlestone GR, Spooner H. A new operation for hallux valgus and hallux rigidus. J Bone Jt Surg 1937; 19: 30-35
- 14 Fikentscher T, Springorum HR, Grifka J. et al. Hilfsmittel in der Rheumatologie. Z Rheumatol 2017; 76: 245-258
- 15 Rehart S, Henninger M, Sabo D. et al. Rheuma – Spezielle operative Verfahren am Fuß – Schritt für Schritt. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14: 352-354
- 16 Baier C, Schwarz T, Schaumburger J. et al. Rheumaoperationen im Wandel – „Fuß“. Z Rheumatol 2018; 77: 874-881