Internationale Studienergebnisse

Prävention von Handneuropathien bei Radfahrern

Chiaramonte R, Pavone P, Musumeci G et al. Preventive strategies, exercises and rehabilitation of hand neuropathy in cyclists: A systematic review. J Hand Ther 2021; S0894-1130: 00180–00180

Italienische Wissenschaftler beschrieben den diagnostischen Prozess, die Präventionsstrategien und die Behandlung von Neuropathien des N. ulnaris und N. medianus bei Radfahrern ([Abb. 1]).

Abb. 1 Radsportler können direkte und indirekte osteoartikuläre Traumata und Kompressionsneuropathien durch extreme, wiederholte und anhaltende Druckkräfte auf das volare Handgelenk erleiden. (Quelle: © photoschmidt/stock.adobe.com)

Das systematische Review schloss 20 Studien aus PubMed, EMBASE, the Cochrane Library und Web of Science ein. Daraus erstellten sie ein aussagekräftiges Rehabilitationsprotokoll, welches die besten therapeutischen Methoden bei peripheren Neuropathien aus der aktuellen Literatur aufzeigt. Die Studien waren von geringer Evidenzqualität.

Die Diagnostik startet mit der körperlichen Untersuchung mit dem Hauptaugenmerk auf Kraft und Sensibilität. Als Goldstandard für periphere Neuropathien wird das EMG angesehen. Primäre Managementstrategien sind Prävention (Fahrradlenker- und Gelenkpositionsanpassungen der oberen Extremität=Bike Fitting), Edukation und Informationen, Ruhe mit Beginn der Symptomatik, Rehabilitationstraining mit Muskelaufbau (vor allem Finger- und Handgelenkkraft) sowie Orthesen für die Nacht. Bestehen die Symptome jedoch fort, sind eine pharmakologische Behandlung und eine eventuelle chirurgische Dekompression manchmal die einzige Lösung.

kv

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
20. Juli 2022