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DOI: 10.1055/a-1856-3522
Vergleichende Untersuchung zur diagnostischen Qualität nativer Niedrigdosis-CT ohne und mit spektraler Filterung mittels Zinnfilter bei Urolithiasis mit einliegender Harnleiterschiene
Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch

Zusammenfassung
Ziel Spektrale Filterung mittels Zinnfilter eignet sich zur Dosisreduktion in der CT des Abdomens bei Urolithiasis. Harnleiterschienen zur Entlastung der Harnstauung können dabei im direkten Kontakt zum Urolithen stehen. Eine hohe Bildqualität ist daher in diesem Kontext von besonderer Bedeutung. Ziel dieser Studie war eine Analyse der Auswirkungen des Einsatzes von Zinnfiltern auf Bildqualität und Dosis von Niedrigdosis-CTs des Abdomens bei Urolithiasis mit direktem Kontakt von Harnsteinen zu Harnleiterschienen.
Material und Methoden 84 Einzeluntersuchungen (konventionelles Niedrigdosis- vs. modifiziertes Niedrigdosis-Protokoll mit Zinnfilterung, Zuteilung randomisiert) wurden bei 65 Patienten (48 Männer, 17 Frauen, mittleres Alter 55,0 ± 15,2 Jahre [18–90 Jahre], maximal eine Untersuchung pro Protokoll) durchgeführt. Die allgemeine Bildqualität sowie die Abgrenzbarkeit des Steins wurden anhand einer 5-Punkte-Likert-Skala durch 2 erfahrene Radiologen beurteilt. Als quantitative Indikatoren der Bildqualität wurden zusätzlich das Signal-zu-Rausch- (SNR) und das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) sowie eine figure-of-merit (FOM) als Maß der Dosiseffizienz berechnet.
Ergebnisse Mit einem Non-Inferiority-Margin von 0,5 Stufen der 5-Punkte-Likert-Skala bestand eine Nichtunterlegenheit der Untersuchungen mit Zinnfilter hinsichtlich der allgemeinen Bildqualität (95 %-CI 4,1–4,3; Verwerfgrenze 3,5). Auch hinsichtlich Sichtbarkeit des Harnsteins bestand Nichtunterlegenheit (Größe des Harnsteins: 1–2,4 mm: 95 %-CI 3,39–4,12; Verwerfgrenze 2,73; 2,4–3,8mm: 95 %-CI 4,09–4,47; Verwerfgrenze 3,65; > 3,8mm: durchgehend Maximalbewertung). Der Durchschnittswert des CNR war unter Verwendung des Zinnfilters signifikant erhöht (17,0 zu 10,6). Die Dosis im modifizierten Protokoll war signifikant reduziert (effektive Dosis 1,2 mSv vs. 1,5 mSv, size-specific-dose-estimate 2,33 mGy vs. 3,09 mGy); nur bei der Subgruppenanalyse der Patienten mit BMI > = 35 erreichte diese Dosisreduktion nicht das Signifikanzniveau.
Schlussfolgerung Auch bei direkt an einem Stein angrenzender Harnleiterschiene sind dosisreduzierte Untersuchungen mit spektraler Filterung mittels Zinnfilter konventionellen Niedrigdosis-CT nicht unterlegen bei gleichzeitig signifikanter Dosisreduktion.
Kernaussagen:
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Spektrale Filterung mittels Zinnfilter ist eine geeignete Methode zur Dosisreduktion.
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Die Bildqualität ist mittels Zinnfilter bei Steinkontrollen bei einliegender Harnleiterschiene der herkömmlichen Low-dose-Technik nicht unterlegen.
Zitierweise
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Axer B, Garbe S, Hadizadeh DR. Comparative Evaluation of Diagnostic Quality in Native Low-dose CT without and with Spectral Shaping employing a Tin Filter in Urolithiasis with implanted Ureteral Stent. Fortschr Röntgenstr 2022; 194: 1358 – 1366
Publikationsverlauf
Eingereicht: 11. Februar 2022
Angenommen: 04. Mai 2022
Artikel online veröffentlicht:
18. Juli 2022
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