Das Delir ist eine der häufigsten postoperativen Komplikationen bei älteren Erwachsenen. Es tritt aufgrund einer Anfälligkeit der Gehirnfunktion gegenüber pathophysiologischen Stressoren oder bestimmten Triggern auf. Definiert als ein Zustand akuter Verwirrtheit, der in etwa 40 % der Fälle reversibel und vermeidbar ist, ist das Delir gekennzeichnet durch: schwankende Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsniveaus, Orientierungslosigkeit, Gedächtnisschwäche, Wahrnehmungsstörungen und desorganisiertes Denken. Die Prävalenz des postoperativen Delirs variiert signifikant zwischen den chirurgischen Populationen. Bei Hochrisikooperationen wie in der Trauma- und Herzchirurgie entwickeln 36–40 % der erwachsenen Patienten ein postoperatives Delir, während beispielsweise bei der elektiven Endoprothetik die Prävalenz bei 5–10 % liegt.