Handchirurgie Scan 2022; 11(03): 161
DOI: 10.1055/a-1879-1857
Editorial

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier

Liebe Leserinnen und Leser,

mit der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan freuen wir uns, Ihnen erneut einen Einblick in aktuelle handchirurgische Veröffentlichungen geben zu können. Aus der Fülle der Publikationen der letzten Monate haben wir wiederum jene ausgewählt und referiert, die besonders interessante Themen behandeln, über Innovationen berichten, aber auch solche, die zu Nachdenken und Widerspruch anregen.

Im thematisch breit gefächerten Diskussionsteil werden besondere Publikationen von handchirurgischen Experten inhaltlich und methodisch kommentiert. Von einer randomisierten Studie zum Vergleich zwischen Nadelfasziotomie und Kollagenase-Injektion bei Morbus Dupuytren wurden inzwischen 5-Jahres-Resultate vorgestellt, die für beide Methoden ähnlich sind. In einer japanischen Publikation wurden die Ergebnisse der offenen Behandlung von instabilen Mittelgliedbasisfrakturen durch palmare Plattenosteosynthese und dynamischen Fixateur externe vorgestellt, wobei insbesondere die operative Technik Fragen aufwirft. Eine größere Fallserie beschäftigt sich mit der Effektivität verschiedener Methoden zur Neuromprävention nach Fingeramputationen. Kritisch kommentiert wird eine Arbeit zur operativen Rekonstruktion inkompletter Läsionen des Plexus brachialis bezüglich der verwendeten Verfahren und vor allem der Analyse der Ergebnisse. Eine überlegene Bewegungstherapie nach Beugesehnenverletzungen konnte auch durch eine randomisierte Studie mit Vergleich zwischen aktiver und passiver Mobilisation nicht ermittelt werden. Zur operativen Therapie der Kamptodaktylie wurde ein schrittweises operatives Vorgehen mit ermutigenden Ergebnissen, aber ungewöhnlich breiter Indikationsstellung publiziert. Und schließlich sei eine systematische Übersichtsarbeit hervorgehoben, welche die Resultate von 30 Studien zur Anwendung ungekoppelter Prothesen der Fingermittelgelenke zusammenfaßt.

Im Aktuell-Teil steht diesmal das Distale Radioulnargelenk (DRUG) im Fokus. In zwei Publikationen wurde die Stabilität des DRUG untersucht, einerseits bezüglich der Zuverlässigkeit der klinischen Untersuchung und andererseits bezüglich des Auftretens von Instabilitäten nach distalen Radiusfrakturen. Eine weitere Studie verglich den partiellen mit dem totalem Ersatz des Ulnakopfes und fand gleichwertige Ergebnisse. Anhand von zwei Fallserien konnten die mittelfristigen und teilweise ernüchternden langfristigen Ergebnisse nach Aptis-Prothese (Scheker-Prothese) dargestellt werden. Besonders interessant sind außerdem Publikationen zum perioperativen Umgang mit Immunsuppressiva, zum Vergleich der alleinigen Trapezektomie mit der Suspensionsarthroplastik und zu ischämischen Komplikationen bei Anwendung der WALANT-Technik.

Unsere sehr informativen und umfassenden CME-Beiträge beschäftigen sich mit der vollständigen Handgelenkarthrodese und den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Hand, bei denen es sich nicht um eine rheumatoide Arthritis im engeren Sinne handelt.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier


Publication History

Article published online:
08 September 2022

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