Neuroradiologie Scan 2022; 12(04): 248-249
DOI: 10.1055/a-1889-1844
Aktuell
Zerebrovaskulär

Proximale Plaquebereiche häufiger von Blutungen betroffen als distale

Zu einer Plaqueruptur kommt es, wenn die fibröse Kappe einer arteriosklerotischen Läsion aufreißt und so der thrombogene Lipidkern freigelegt und dem Blutstrom ausgesetzt wird. Gerinnselmaterial lagert sich an und verschließt das Gefäß. Mögliche Ursachen für eine solche Ruptur sind Blutungen innerhalb der Plaque, die den Lipidkern vergrößern, die fibröse Kappe ausdünnen und dadurch die Plaque destabilisieren.

Fazit

Bei gering- bis mäßiggradigen Karotisstenosen sind Plaqueblutungen im proximalen Anteil häufiger und größer als im distalen Bereich, ebenso wie Ausdünnungen oder Rupturen der fibrösen Kappe. Biomechanische und hämodynamische Faktoren könnten bei der Entstehung solcher Plaqueblutungen eine wichtige Rolle spielen. Mit flüssigkeitsdynamischen Berechnungen und 4D-Flow-MRT-Untersuchungen ließen sich regionale Unterschiede im Wand- und Scherstress darstellen und untersuchen, ob hier tatsächlich ein kausaler Zusammenhang besteht. Daraus könnten sich dann möglicherweise neue Behandlungsmethoden ergeben, hoffen die Autoren.



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Article published online:
04 October 2022

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