Notfallmedizin up2date 2023; 18(01): 25-42
DOI: 10.1055/a-1889-9793
Allgemeine und organisatorische Aspekte

Häusliche Gewalt unter psychologischer Betrachtung

Frauke Nees
,
Navah Kadish
,
Stella Guldner
,
Sebastian Siehl

Dieser Beitrag beleuchtet die psychologischen Aspekte häuslicher Gewalt unter Bezugnahme auf deren Bedingungen und Konsequenzen, die Rolle von Betroffenen und von Personen, die Gewalt ausüben. Er berücksichtigt außerdem die familiären Konstellationen und Altersspannen. Es werden klinische Implikationen abgeleitet – von akuten bis hin zu geeigneten, längerfristigen (Therapie-)Maßnahmen.

Kernaussagen
  • Häusliche Gewalt kann zu deutlichen psychischen Folgen aufseiten der Betroffenen führen, die noch Jahre nach der Gewalterfahrung anhalten können.

  • Frühere Opfer häuslicher Gewalt haben eine größere Wahrscheinlichkeit, später in ihren sozialen Beziehungen selbst Gewalt auszuüben.

  • Die Coronapandemie hat die Ursachen häuslicher Gewalt sowie die äußeren Umstände nochmals vermehrt und stellt sowohl für Betroffene als auch Helfer eine zusätzliche Herausforderung dar.

  • Im Fall häuslicher Gewalt sind die psychischen Auswirkungen auf Personen, die nicht direkt Betroffene sind, etwa Kinder, ebenfalls zu berücksichtigen.

  • Neben den psychologischen (Standard-)Therapieverfahren zur Behandlung der psychischen Folgen zeigen sich vor allem psychologische Gesprächstechniken als hilfreich im Umgang mit Betroffenen, aber auch Tätern.



Publication History

Article published online:
13 March 2023

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