MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(04): 171
DOI: 10.1055/a-1902-1093
Forschung kompakt

Stratifizierung von Patient*innen mit Migräne

Haben Patient*innen mit Migräne zusätzlich Nackenschmerzen, ist dies mit einem schwereren Beschwerdebild und einem verzögerten Ansprechen auf eine medikamentöse Therapie verbunden. Bisherige Studien in diesem Kontext konzentrierten sich darauf, zu untersuchen, welchen Einfluss die Wirbelsäulensegmente C0–C2 auf die Migräne und/oder den Nackenschmerz haben. Aufgrund der Neuroanatomie und der Konvergenz von Spinal- und Trigeminusnerven im trigemino-zervikalen Komplex könnte jedoch auch C3 eine Rolle spielen und potenziell relevant für die Stratifizierung von Patient*innen mit Migräne sein.

An der Studie nahmen 71 (schwer betroffene) Patient*innen mit Migräne teil, die per manueller Palpation (unilateralem posterior-anteriorem Druck) der oberen 3 Halswirbel untersucht wurden. Ziel der durchgeführten Analyse war es, festzustellen, ob die Ergebnisse aus allen 3 Segmenten ein einheitliches Konstrukt bilden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Untersuchung der Halswirbelsäule zur Stratifizierung von Patient*innen mit Migräne auf die unilaterale Palpation von C1 und C2 konzentriert werden sollte. Die Untersuchung von C3 könnte dennoch in die manuelle Untersuchung der Nackenregion von Patient*innen mit Migräne einbezogen werden, da sie zusätzliche Informationen liefern kann.

Arne Vielitz



Publication History

Article published online:
12 September 2022

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany