Neuroradiologie Scan 2022; 12(04): 244-245
DOI: 10.1055/a-1904-3269
Diskussion
Interventionen

Pulssynchroner Tinnitus infolge einer Sinus-marginalis-Stenose

Ein pulssynchroner Tinnitus kann durch verschiedenste vaskuläre und nicht vaskuläre Veränderungen verursacht werden, so bspw. auch durch eine Stenose des Sinus marginalis. Cortese et al. zeigen, wie man diese spezielle Tinnitusursache erkennen und beheben kann. Zwischen 2017 und 2020 wurden 8 Patienten mit dieser Diagnose am Universitätsklinikum Paris aufgenommen, darunter 7 Frauen und ein Mann.

Fazit

Klinisch und radiologisch präsentiert sich die Sinus-marginalis-Stenose ähnlich wie der Verschluss des Sinus transversus. Die Patienten sind zumeist übergewichtige bis adipöse Frauen mit einem typischen venös bedingten Ohrgeräusch. Die Stenose des Sinus marginalis kann mithilfe von MRT-Aufnahmen einfach diagnostiziert und mittels Stentimplantation sicher und effektiv behandelt werden. Das Ohrgeräusch wird vermutlich verursacht durch Turbulenzen des durch den stenosierten Sinus marginalis fließenden Blutes; der Stent ermöglicht letztlich eine Rückkehr zur laminaren Strömung, was das Ohrgeräusch verschwinden lässt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. Oktober 2022

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