Zusammenfassung
Ziel Unsere Studie untersuchte den Effekt dauerhafter gesundheitlicher
Beeinträchtigungen auf das arbeitsbezogene Inklusionserleben.
Methodik Über einen Online-Fragenbogen erfassten wir dazu das
Inklusionserleben Arbeitnehmender (1807 mit und 540 ohne
Beeinträchtigungen) und identifizierten durch Propensity-Score-Matching
passende Paare.
Ergebnisse Arbeitnehmende mit Beeinträchtigungen gaben ein
geringeres Inklusionserleben an als ihre gematchten Paare ohne
Beeinträchtigungen, jedoch nur dann, wenn sie ihre
Arbeitstätigkeit als stark eingeschränkt oder ihre
Beeinträchtigung als stark stigmatisiert erlebten.
Einschränkungen und Stigmata erwiesen sich dabei als voneinander
unabhängige negative Prädiktoren für das
Inklusionserleben.
Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse legen einen Bedarf an Maßnahmen
zur Verbesserung des arbeitsbezogenen Inklusionserlebens von Menschen mit
dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen nahe. Solche
Maßnahmen sollten sowohl auf die Optimierung von Arbeitsplatzanpassungen
als auch auf die Änderung leistungsbezogener sozialer Normen in
Organisationen und stereotyper Vorannahmen über Arbeitnehmende mit
dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen abzielen.
Abstract
Purpose Our study evaluated the effect of chronic health impairments on
work-related perceived inclusion.
Methods Using an online questionnaire, we collected data on
employees’ perceived inclusion (1807 with and 540 without impairments)
and identified matched pairs based on propensity scores.
Results Employees with impairments perceived themselves as less included
than their matched pairs without impairments, but only if they regarded
themselves as severely limited in their work activities or if they regarded
their impairment as severely stigmatized. Limitations and stigmata were found to
be independent negative predictors of perceived inclusion.
Conclusion Our findings suggest a need for measures to improve the
work-related perceived inclusion of people with chronic health impairments. Such
measures should aim at optimising workplace accommodations as well as changing
performance-related social norms in organisations and stereotypical assumptions
about employees with chronic health impairments.
Schlüsselwörter subjektive Inklusion - chronische Erkrankung - Behinderung - Selbstkategorisierungstheorie - Vorurteile
Key words subjective inclusion - chronic illness - disability - self-categorization theory - prejudice