Allgemeine Homöopathische Zeitung 2023; 268(01): 39-41
DOI: 10.1055/a-1911-3636
Vereinsmitteilungen

Mitteilungen des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte

Herausgegeben vom Vorstand des DZVhÄ, Axel-Springer-Straße 54b, 10117 Berlin

Laudatio zum 70. Geburtstag für Dr. Wolfgang Springer von Dr. Nikolaus Hock, München

Jubiläum Dr. Wolfgang Springer

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Dr. Wolfgang Springer. Quelle: © DZVhÄ

Dr. Wolfgang Springer ist am 1. Oktober 2022 70 Jahre alt geworden. Als Freund sage ich zunächst: Danke für alles. Du warst und bist für mich nicht nur in meinem homöopathischen Leben außerordentlich wichtig. Ich kenne dich seit 1986, wir haben jahrelang innerhalb und außerhalb der homöopathischen Praxisgemeinschaft München-Pasing zusammengearbeitet.

Ohne Wolfgang wäre die Homöopathie in Deutschland eine andere. Durch seine Begabung, seine Disziplin und die auf den ersten Blick manchmal schwer erkennbare Kooperationsbereitschaft hat er die Homöopathie in Deutschland in den letzten 40 Jahren geprägt wie kein anderer. Er ging sehr früh in den Achtzigern zu George Vithoulkas nach Alonnysos, um dort die homöopathischen Prinzipien von dem damals und vielleicht bis heute erfolgreichsten Homöopathen zu lernen. 1987 begann er die homöopathische Fortbildung für Ärzte in Lindau, die sehr viele Kollegen begeistert und inspiriert hat. 1993 gründete er mit anderen Kollegen die homöopathische Praxisgemeinschaft München-Pasing.

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Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Wolfgang Springer. Quelle: © DZVhÄ

Wolfgang war zusammen mit Georg Lück und Anton Drähne entscheidend dafür verantwortlich, dass in der letzten GOÄ-Reform von 1996 die Ziffern 30 und 31 eingeführt wurden, beide Ziffern nähren heute noch einen Großteil der homöopathischen Ärzte. Es war wirklich eine andere Zeit – die oben Genannten konnten mit dem damaligen Gesundheitsminister Horst Seehofer offen sprechen, die Einführung dieser beiden Ziffern kam einer Revolution gleich. Ohne die kluge, konstruktive und kompromissbereite Haltung aller Beteiligten wäre dies nicht möglich gewesen.

1996 organisierte Wolfgang mit vielen Mitstreitern die 200-Jahr-Feier Homöopathie in der Paulskirche, 2005 den Weltkongress in Berlin. Dies sind aber nur die Highlights seines jahrzehntelangen politischen Engagements.

Viel wichtiger erscheint mir, dass sich Wolfgang über Jahrzehnte der Welt ausgesetzt hat. Und das trotz seiner Verletzlichkeit. Unzählige Fortbildungen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich, sehr häufig mit Live-Anamnesen haben sein homöopathisches Wissen, sein didaktisches Geschick und Einfühlungsvermögen sowie die Einbindung der zahlreichen Kollegen im Auditorium offenbart.

Wolfgang war es immer wichtig, das zu Heilende zu erkennen und die Gründe für eine homöopathische Mittelwahl wirklich einsichtig zu explorieren. Die Sehnsucht bestand nicht darin, elitäre Geistesblitze in der Öffentlichkeit zu demonstrieren, sondern den Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit zu geben, die Anamnese nachvollziehen zu können, die ausgewählten Symptome und die daraus resultierende Repertorisation im Grunde selbstständig bewerkstelligen zu können und dadurch das richtige homöopathische Arzneimittel zu finden.

Jeder konnte und kann von Wolfgang etwas lernen. Sogar er selbst von sich. Wolfgang hat nicht umsonst 2012 das Bundesverdienstkreuz bekommen. In der Laudatio hieß es: „Dr. Wolfgang Springer ist ein international bekannter und geachteter Arzt und Fortbilder. Durch seinen Einsatz für die Homöopathie in Deutschland hat er sich herausragende Verdienste erworben.“

Ich danke dir für deine unzähligen Supervisionen, deine Kritik an Dingen, die du einfach nicht erträgst, und dein unendliches privates und soziales Engagement für die Homöopathie. Alle, die ihn nicht kennen, haben etwas verpasst.

Jubiläum Dr. Ursula Dohms



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Januar 2023

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