MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(04): 175
DOI: 10.1055/a-1919-4205
Forschung kompakt

Konsensfindung zu Übungsauswahl und -dosierung bei Nackenschmerzen

Contributor(s):
Arne Vielitz

Bewegungstherapie ist bei chronischen unspezifischen Nackenschmerzen eine der wichtigsten Behandlungsmethoden. In der Medizin gibt es eine Dosis-Wirkungs-Beziehung. Wenn Bewegung als Medizin angesehen wird, kann davon ausgegangen werden, dass deren Effekt durch Veränderung der Dosierung (Sätze, Wiederholungen, Lasten, Häufigkeit usw.) optimiert werden kann. Die Auswirkungen einer Veränderung der Dosierung und anderer Trainingsvariablen bei Patient*innen mit Nackenschmerzen ist jedoch kaum bekannt und es fehlen Leitlinien, die bei der Auswahl der optimalen Übung und Dosierung unterstützen.

Zur Konsensfindung bezüglich dieser Punkte führten die Forschenden eine internationale Delphi-Studie mit Expert*innen (akademisch und klinisch) durch. Nach den Runden 2 und 3 wurde ein Konsens für 46 wichtige Komponenten in fünf Themenbereichen (klinische Begründung, Dosierungsvariablen, Bewegungsvariablen, Bewertungskriterien und Verlauf) und zwei Unterthemen (Verlaufskriterien und Verlaufsvariablen) erzielt.

Es konnte ein Konsens über die Bedeutung von Variablen wie Häufigkeit, Intensität der Anstrengung und Übungsposition erzielt werden. Die Forschenden fordern jedoch einen evidenzbasierten Rahmen, der es ermöglicht, zukünftig besser individuelle, akzeptable und machbare Übungen und deren Dosierung für Forschung und klinische Praxis abzuleiten.

Arne Vielitz



Publication History

Article published online:
12 September 2022

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