Zusammenfassung
Hintergrund Es soll die Sicherheit im Straßenverkehr beim Tragen von Brillengläsern mit DIMS-Technologie (DIMS: Defocus Incorporated Multiple Segments) in der Kombination mit Atropin
evaluiert werden.
Patienten und Methoden An 12 jungen Erwachsenen (Alter: 24 – 45; 30,1 ± 5,7 Jahre) wurde der Fernvisus und die Kontrastempfindlichkeit (KE), sowie Blendempfindlichkeit bei Versorgung
mit DIMS-Brillengläsern allein und in der Kombination mit 0,01% Atropin untersucht.
Ergebnisse Durch Atropineinwirkung vermindert sich der Fernvisus beim Blick durch den zentralen Bereich des DIMS-Brillenglases nicht; bei Blendung und unter Atropin kommt es zu einem
Visusabfall um 0,10 logMAR. Beim erzwungenen Blick durch den DIMS-Bereich vermindert sich der Fernvisus durch Atropineinwirkung ohne Blendung um 0,09 logMAR; bei Blendung ist durch Atropin
kein weiterer Visusabfall zu beobachten. Die Kontrastempfindlichkeit mit DIMS-Gläsern wird durch Atropineinwirkung nicht relevant verändert. Hinsichtlich der Blendempfindlichkeit findet sich
bei DIMS-Gläsern keine für das Sehen und die Sicherheit im Straßenverkehr relevante Sehbeeinträchtigung. Zusätzliche Atropinisierung hat keinen Einfluss auf die Blendempfindlichkeit.
Schlussfolgerung DIMS-Brillengläser sind sicher im Straßenverkehr und verursachen keine relevante Beeinträchtigung des Sehens, auch nicht unter Einfluss von 0,01% Atropin.
DIMS-Brillengläser sind daher auch bei der Behandlung von progressiven Myopien in der Kombinationstherapie mit Atropin sicher.
Schlüsselwörter
Myopie - Atropin - DIMS-Brillengläser - Straßenverkehrssicherheit - Kontrastempfindlichkeit - Kinder