Handchirurgie Scan 2023; 12(01): 1
DOI: 10.1055/a-1944-9868
Editorial

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier

Liebe Leserinnen und Leser,

vieles ist ungewiss, worauf Sie sich jedoch auch in diesem Jahr stets verlassen können, sind die Aktualität und der Erkenntnisgewinn, die wir Ihnen mit Handchirurgie Scan präsentieren. Wie gewohnt, haben wir zahlreiche neue Publikationen für Sie ausgewertet, zusammengefasst und kommentiert.

Im Diskussionsteil nimmt das ulnokarpale Impaktions-Syndrom einen breiten Raum ein. Anhand einer randomisierten Studie werden die Ergebnisse und Indikationen der extraartikulären Ulnaverkürzungsosteotomie und der intraartikulär erfolgenden “Wafer Procedure” bewertet. Über zwei größeren Fallserien werden die Resultate von Ulnaverkürzungen vorgestellt. Auffällig ist die hohe Kompliaktionsrate in einer der Studien, als Hinweis auf die Notwendigkeit einer standardisierten und sorgfältigen Operationsdurchführung. Die heute verfügbaren Osteotomie-Systeme mit Sägeführungen und winkelstabilen Platten leisten dafür einen wichtigen Beitrag. In einer Kohortenstudie wurde die mediokarpale Teilarthrodese (Four Corner Fusion) mit der alleinigen kapitolunären Arthrodese verglichen, wobei die weniger aufwändige Fusion der zentralen Säule funktionell und bezüglich der Komplikationen ähnliche Resultate zeigte. Die operativen Konzepte für distale Radiusfrakturen werden immer differenzierter und verfolgen das Ziel einer anatomischen Rekonstruktion. Anhand einer großen Fallserie konnten trotz Negativselektion die Vorteile einer kombinierten palmaren und dorsalen Osteosynthese dargestellt werden. Bereits in unserer Ausgabe vom März 2019 hatten wir auf die Möglichkeit der Amyloidose-Diagnostik bei handchirurgischen Routineeingriffen hingewiesen. Anhand von zwei neuen Arbeiten zur Synovialisbiopsie bei der operativen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms und der Tendovaginosis stenosans wird nun erneut diskutiert, wie Aufwand und Nutzen zur frühzeitigen Diagnostik einer Amyloidkardiomyopathie zu werten sind. Ein weiterer Kommentar hinterfragt die konservative Therapie des Pollex rigidus bei Kleinkindern. Schließlich wurden in einer retrospektiven Kohortenstudie radiologische Unterschiede zwischen zwei Silikonprothesen für den alloarthroplastischen Ersatz der Fingergrundgelenke analysiert, wobei sich die grundsätzliche Zuverlässigkeit der Silikonimplantate bestätigte.

Im Aktuell-Teil werden zahlreiche Arbeiten zu Handwurzel und Handgelenk vorgestellt, die sich u. a. mit der skapholunären Instabilität, Skaphoidpseudarthrosen und Rettungsoperationen beschäftigen. Auch die Ulnarverkürzungsosteotomie wird nochmals beleuchtet, diesmal unter dem Aspekt der Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit. Besondere Aufmerksamkeit verdienen weiterhin eine Publikation zu neuropathischen Schmerzen nach digitalen Nervennähten und Fingeramputationen sowie eine Analyse zu Komplikationen und Risikofaktoren nach Ringbandspaltung.

Eine bereichernde Weiterbildung versprechen außerdem unsere CME-Beiträge, diesmal zu den Themen „Freie Lappenplastiken zur Defektdeckung an der Hand“ und zum „Complex Regional Pain Syndrome (CRPS)“.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. März 2023

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