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DOI: 10.1055/a-1948-8380
Träger der Berliner Griesinger-Medaille erhält Bundesverdienstkreuz

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider für seine Verdienste um Aufarbeitung und Erinnerung an die Verbrechen der Psychiatrie im Nationalsozialismus geehrt
Die Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie hatte am 16.6.2021 dem langjährigen Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik der RWTH Aachen und jetzigem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des Universitätsklinikums Düsseldorf, Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider, die Berliner Griesinger-Medaille verliehen (an dieser Stelle wurde berichtet). Bei der Verleihung hielt Schneider den Berliner Griesinger-Vortrag zum Thema „Psychiatrie im Nationalsozialismus: Erinnerung und Verantwortung“.
Die BGPN würdigte mit der Ehrung insbesondere Schneiders herausragendes Eintreten für die Übernahme der historischen Verantwortung der Psychiatrie für die im Nationalsozialismus an den psychiatrischen Patienten und Patientinnen begangenen Verbrechen. Unter anderem während seiner Zeit als DGPPN-Präsident setzte Schneider sich mit zahlreichen Initiativen und Aktivitäten dafür ein, die Opfer anzuerkennen, an ihrer Seite zu stehen, sich zur eigenen Vergangenheit zu bekennen und aus der Vergangenheit zu lernen. Im Namen der DGPPN hatte Schneider die Opfer und deren Angehörige um Verzeihung für das Leid und Unrecht und das Schweigen und Verdrängen der Psychiatrie gebeten.


Nunmehr wurde Prof. Schneider für sein Wirken auch national geehrt, mit dem Bundesverdienstorden, der ihm am 30.11.2022 vom NRW-Ministerpräsidenten Wüst ausgehändigt wurde. In seiner Laudatio fasste Wüst zusammen: „Lieber Herr Schneider, für Ihr Einstehen gegen das Vergessen und für Ihr vorbildliches Engagement hat Ihnen der Bundespräsident den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.“
Die BGPN beglückwünscht Prof. Schneider sehr herzlich zu dieser Auszeichnung und freut sich über die bundesweite Anerkennung seiner Verdienste.
T. Bschor
Wie jedes Jahr verleiht die Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie auch 2023 den Promotionspreis an die 2 besten eingereichten Promotionen des letzten Jahres aus den Gebieten der Psychiatrie und Neurologie. Die Preisträger erhalten ein Preisgeld von je 1000 Euro und die Möglichkeit, ihre Arbeiten bei einer wissenschaftlichen Veranstaltung der BGPN vorzustellen. Bewerber müssen ihre Promotion bis zum 31.12.2022 an einer Berliner Institution abgeschlossen haben. Die Abgabefrist endet am 31.03.2023. Bitte senden Sie Ihre Arbeiten zusammen mit einem Curriculum viate an den Schriftführer der Gesellschaft: harald.pruess@charite.de
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. März 2023
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