CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2023; 102(S 01): S67-S92
DOI: 10.1055/a-1957-3267
Referat

Riechen und Riechstörungen

Article in several languages: deutsch | English
T Hummel
1   Interdisziplinäres Zentrum Riechen und Schmecken, HNO Klinik, TU Dresden,
,
N Power Guerra
2   Rudolf-Zenker-Institut für Experimentelle Chirurgie, Medizinische Universität Rostock, Rostock,
,
N Gunder
3   Universitäts-HNO Klinik Dresden, Dresden,
,
A Hähner
1   Interdisziplinäres Zentrum Riechen und Schmecken, HNO Klinik, TU Dresden,
,
S Menzel
1   Interdisziplinäres Zentrum Riechen und Schmecken, HNO Klinik, TU Dresden,
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Zusammenfasssung

Der Geruchssinn ist wichtig. Das wurde insbesondere v. a. Patient:innen mit infektbedingtem Riechverlust während der SARS-CoV2 Pandemie bewusst. Wir reagieren z. B. auf Körpergerüche unserer Mitmenschen – die Nase bestimmt/wen wir „riechen können“. Der Geruchssinn warnt uns vor Gefahren, die Wahrnehmung von Düften und die Wahrnehmung von Aromen beim Essen bedeuten Lebensqualität. Eine Anosmie muss daher ernst genommen werden. Obwohl sich olfaktorische Rezeptorneurone durch Regenerationsfähigkeit auszeichnen, sind Anosmien mit etwa 5% relativ häufig. Riechstörungen werden nach der Ursache eingeteilt (z. B. Infekte, Schädelhirntraumen, chronische Rhinosinusitis, Alter) mit den sich daraus ergebenden unterschiedlichen Therapieoptionen und Prognosen. Eine gründliche Anamnese ist deshalb bedeutsam. Zur Diagnostik stehen verschiedenste Untersuchungsverfahren zur Verfügung, von orientierenden Kurztests über ausführliche mehrdimensionale Testverfahren bis hin zu elektrophysiologischen und bildgebenden Methoden. Damit sind quantitative Riechstörungen gut erfassbar und nachverfolgbar. Bei qualitativen Riechstörungen wie der Parosmie stehen derzeit allerdings keine objektivierenden Diagnoseverfahren zur Verfügung. Die therapeutischen Möglichkeiten bei Riechstörungen sind begrenzt. Trotzdem stehen mit dem Riechtraining sowie verschiedenen additiven medikamentösen Möglichkeiten wirksame Optionen zur Verfügung. Von großer Bedeutung ist nach wie vor die Beratung und das kompetente Gespräch mit den Patient:innen.



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Article published online:
02 May 2023

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