Der ärztliche Bereitschaftsdienst in Österreich – Tipps und Tricks für Einsteiger:innen

Vor allem im niedergelassenen Bereich stellt der ärztliche Bereitschaftsdienst junge, aber auch erfahrene Allgemeinmediziner/-innen vor spezielle Herausforderungen – ist doch die Besonderheit und gleichzeitig Stärke der allgemeinmedizinischen Praxis, mit eingeschränkten diagnostischen und therapeutischen Mitteln eine rasche, bestmögliche Diagnose und anschließende Therapieentscheidung zu finden. Für Einsteiger/-innen keine leichte Aufgabe!

Kernaussagen

• Die Aufgaben im Bereitschaftsdienst umfassen: Lindern von akuten Schmerzen, Erkennen von Notfällen und abwendbar gefährlichen Verläufen, rasche Versorgung.

• Eine sorgfältige Vorbereitung auf den Bereitschaftsdienst ist gerade für Jungmediziner/-innen unerlässlich.

• Beim Packen der Bereitschaftstasche sind die eigene Erfahrung und deren Grenzen zu beachten. Viele weitere Tools sind von praktischem Nutzen.

• Durch das Gespräch „face to face“ ergeben sich oft Situationen, die zuvor telefonisch von den Erkrankten aus Angst oder Scham verschwiegen wurden.

• Auch wenn in vielen Fällen eine reine Abhandlung der Beschwerden und Erläuterung der Therapieempfehlung telefonisch möglich ist, ist man gerade in den ersten Nacht- und Bereitschaftsdiensten wahrscheinlich noch unerfahren.

• Besonders, wenn man die Erkrankten nicht kennt, kann man von der hausärztlichen Kontinuität der Krankenversorgung und Kenntnis der Vorgeschichte nicht profitieren.

• Im Zweifelsfall sollten Sie eher auf „Nummer sicher“ gehen und die Patient/-innen visitieren bzw. eine Vorstellung im Krankenhaus erwägen, sofern Ihre Überlegungen (siehe „Besondere Fragestellungen im Bereitschaftsdienst“) Sie zu dem Ergebnis bringen, dass eine bessere Versorgung durch Rettung oder Notfallmediziner/-in möglich ist.

Schlüsselwörter

Visitendienst - Notfall - Bereitschaftstasche - SmED - Tools

Publication History

Article published online:
22 August 2023

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