Zusammenfassung
Der primäre Verschluss großer Makulaforamina ist nach wie vor eine Herausforderung, wobei verschiedene Varianten einer Operation mit einem inversen Lappen der Membrana limitans interna
(MLI) beschrieben worden sind. In der vorliegenden retrospektiven interventionellen Fallserie eines einzelnen Zentrums präsentieren wir eine Lappentechnik mit minimaler postoperativer
Lagerung. Acht Augen von 8 Patienten (4 Frauen und 4 Männer) unterzogen sich im Zeitraum zwischen Juli 2020 und März 2022 einer von demselben erfahrenen Chirurgen (FMH) durchgeführten
23-G-3-Port-Vitrektomie mit einem umgekehrten MLI-Lappen und einer 20%igen SF6-Endotamponade für ein durchgreifendes Makulaloch. Sieben Makulaforamina wurden als groß
(> 400 µm) und eines als mittelgroß (250 – 400 µm) eingestuft. Der mittlere minimale Durchmesser betrug 638,0 µm ± 166,4 µm (Bereich: 353 – 851 µm). Der Verschluss des Makulaforamens
wurde bei allen Patienten (8/8, 100%) mit einem einzigen Eingriff erreicht. Der mediane bestkorrigierte Visus (BCVA) verbesserte sich von 6/120 (Snellen; Bereich: Fingerzählung [FC]) bis
6/19) präoperativ auf 6/19 (Bereich: FC bis 6/9,5) nach der Operation ohne intra- oder postoperative Komplikationen. Die Technik des superioren invertierten MLI-Lappens scheint ein sicherer
und erfolgreicher Ansatz für den primären Verschluss großer Makulaforamina zu sein. In weiteren Studien sollte die von uns vorgeschlagene Operationstechnik an einer größeren Population
untersucht werden, möglicherweise als Weiterentwicklung ohne Einsatz einer Luft- oder Gasendotamponade.
Schlüsselwörter
Makulaforamen - vitreoretinale Chirurgie - Membrana limitans interna