Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2023; 58(07/08): 436-447
DOI: 10.1055/a-1977-7297
CME-Fortbildung

Medizinische und therapeutische Aspekte der Sterbebegleitung

End-of-Life Care: medical and therapeutic aspects
Marcel Poels
,
Robin Joppich

Sterbebegleitung wird als Grundaufgabe der ärztlichen Tätigkeit angesehen [1] – oft besteht jedoch Verunsicherung, wie sie konkret auszusehen hat. Dieser Beitrag soll vermitteln, wie eine ideale Sterbebegleitung gestaltet werden sollte, sowie konkrete Hilfestellungen und Anregungen geben, wie dies auch außerhalb einer Palliativstation gelingen kann.

Abstract

According to data from the German Federal Statistical Office, 424635 patients died in hospitals across Germany in 2020. That is 43% of all deaths. Deaths occur everywhere in hospitals – not just in palliative care units – and caring for the dying is considered a basic task of medical practice [1]. The German Medical Association has published principles for end-of-life care and the S3 guideline on palliative medicine also provides instructions on what end-of-life care should look like. However, there is often uncertainty as to what the care of the dying should look like in concrete terms. The following explanations are intended to convey how ideal end-of-life care should be designed and provide concrete assistance and suggestions as to how this can also succeed outside a palliative care unit.

Kernaussagen
  • Die letzten 3–7 Tage des Lebens werden als Sterbephase bezeichnet.

  • Für den Eintritt eines Patienten in die Sterbephase ist neben klinischen Zeichen auch die Intuition der Behandelnden ein wichtiges Kriterium.

  • Mit einem Sterbenden und seinen Angehörigen soll über den nahenden Tod angemessen kommuniziert und dabei vermittelt werden, dass Sterben ein natürlicher Prozess ist.

  • Alle Maßnahmen sollen einer höchstmöglichen Lebensqualität für den Patienten dienlich sein.

  • Die häufigsten Symptome und Beschwerden wie Atemnot, Schmerz, Rasselatmung, Verwirrtheit und Mundtrockenheit sollen antizipatorisch behandelt und eine entsprechende Bedarfsmedikation verordnet werden.

  • Die Medikation muss hinsichtlich ihrer Notwendigkeit und Applikationsform überprüft werden.

  • Pflegerische Maßnahmen sollen auf Wohlbefinden ausgelegt sein.

  • Eine parenterale Flüssigkeits- und Ernährungstherapie ist in der Sterbephase zu unterlassen.

  • Menschliche Nähe, Fürsorge und Begleitung sind für Sterbende und ihre Angehörigen essenziell.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. August 2023

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