Z Geburtshilfe Neonatol 2022; 226(06): 427-428
DOI: 10.1055/a-1981-4288
Mitteilungen der DGPM
Die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin informiert

DGPM auf dem Weg – Rück- und Ausblicke

Ekkehard Schleußner

Liebe Kolleginnen und Kollegen

nun liegt das Jahr 2022 schon fast wieder hinter uns. Als Kind habe ich es nicht verstanden, wenn meine Großmutter sagte „die Zeit rennt“ – heute weiß ich, was Sie meinte. Oft habe ich das Gefühl sie zerrinnt mir zwischen den Fingern. So vieles wollte ich doch erledigt haben, und nicht immer verspätet…. Ist das eine Erfahrung des Altwerdens? Ich weiß es nicht.

Ich hoffe, 2022 war für Sie ein gutes Jahr! Sie und Ihre Lieben sind gesund geblieben. Und Sie konnten Neues beginnen und erfolgreich umsetzen. Bei allen alltäglichen Widrigkeiten haben Sie sich die Befriedigung in Ihrer Arbeit und die Lust am Leben behalten können. Das wünsche ich Ihnen sehr!

Ich denke, auch für unsere Fachgesellschaft waren das erfolgreiche 12 Monate. Mit dem Schwung des sehr erfolgreichen, coronabedingt digitalen Perinatalkongresses vor einem Jahr hat sich der neu gewählte Vorstand an die Arbeit gemacht und sich alle 2 Monate zu einer digitalen Vorstandsitzung getroffen. Innerhalb des Vorstandes haben wir die Verantwortlichkeiten strukturierter verteilt, so dass die anstehenden Aufgaben effektiver vorbereitet, besprochen und erledigt werden konnten. Dafür bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar. Die DGPM hat an Profil gewonnen, weil sie nicht nur sehr erfolgreich ihren wissenschaftlichen Kongress organisiert und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert, sondern mit dem in 2019 von Prof. Dr. Ulrich Pecks und Prof. Dr. Mario Rüdiger gegründeten Forschungsnetzwerk Forschung in Form konkreter Studien in der Perinatalen Medizin, i. d. R. Registerstudien, selbst auf den Weg bringt, an denen sich alle Mitglieder der DGPM beteiligen können. Während der Corona-Pandemie hat das Forschungsnetzwerk mit dem Projekt CRONOS wesentliche Daten zu COVID-19 und die Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind gewinnen können, die auch international sehr beachtet werden.

In diesem Jahr ist nun das 2. Projekt des Netzwerkes gestartet. In der CARE-Studie (CerclAge REgisterstudie Deutschland) wird unter Leitung von Dr. Katrina Kraft, Starnberg, prospektiv ein Register für sekundäre oder Notfallzerklage aufgebaut, dass die Datenlage zur Effektivität und Sicherheit dieser häufigen Intervention verbessern soll. Bisher nehmen bereits 33 Kliniken daran teil. Informieren Sie sich unter www.dgpm-online.org/gesellschaft/forschung/care/, ob sich Ihre Klinik nicht auch daran beteiligen könnte!

Im Juli dieses Jahres hat sich der Vorstand zu einer Klausur in Jena getroffen, um mit ausreichend Zeit Strategien für die zukünftige Entwicklung unserer Fachgesellschaft zu diskutieren. Neben der schon erwähnten Forschungsplattform haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir in der DGPM auch zwischen unseren Kongressen alle 2 Jahre Fortbildung für jüngere und erfahrene Mitglieder gestalten können. Im September wurde von Frau Prof. Dr. Angela Köninger, die sich im Vorstand um dieses Thema kümmert, in Regensburg ein von der DGPM unterstütztes neuartiges Simulationstraining für Geburtshelfer gemeinsam mit dem Simulationszentrum des Bayerischen Roten Kreuzes organisiert, das die Teilnehmer wirklich begeisterte. Von Prof. Dr. Mario Rüdiger wurde eine andere Idee eingebracht: Der NEOCAST – ein Update Neonatologie, der von der Deutschen Stiftung Kranke Neugeborene getragen und der DGPM unterstützt wird. Alle 4 Wochen gibt es da spannende Experten-Interviews mit einem Überblick über das Thema, neue Erkenntnisse der vergangenen 2 Jahre, einen Ausblick auf die kommenden Jahre, Literaturempfehlungen und Tipps für die klinische Arbeit. Informationen und den Link finden Sie unter www.dskn.org/neocast – schauen Sie mal rein! Neue Formate in der Weiterbildung – Wir wollen auf diesem Weg weitergehen.

Durch unseren Leitlinienkoordinator Prof. Dr. Sven Kehl wurde die im letzten Jahrzehnt immer größeren Raum einnehmende Leitlinienarbeit professionalisiert, so dass Vertreter unserer Fachgesellschaft in allen für die Perinatologie relevanten Leitlinienprojekten eingebunden sind.

Ende dieses Jahres läuft der Vertrag zwischen DGPM und dem Thieme-Verlag aus, mit dem wir diese Zeitschrift als unser Publikationsorgan der Gesellschaft binden. In mehreren gemeinsamen Gesprächsrunden konnten wir mit den Vertretern des Verlages eine tragfähige Vereinbarung für die Fortsetzung unserer Kooperation treffen. Alle Mitglieder können eine Online-Version der ZGN bekommen, wenn Sie sich dafür über unsere Homepage www.dgpm-online.org/gesellschaft/ueber-die-dgpm/zeitschrift-fuer-geburtshilfe-und-neonatologie beim Verlag anmelden und sich dann mit Ihrer Abo-Nummer einloggen. Nicht selbstverständlich in diesen Zeiten – die Kosten für die DGPM und damit auch für Sie bleiben über die nächsten 5 Jahre stabil!

Und natürlich läuft die Vorbereitung des Perinatalkongresses 2023 bereits auf Hochtouren. Kongresspräsident Prof. Dr. Mario Rüdiger hatte alle Mitglieder ja bereits im September angeschrieben, Vorschläge für wissenschaftliche Sitzungen einzureichen. Diese Vorschläge werden in den nächsten Wochen gesichtet und das Programm erstellt. Wenn Sie über den Kongress 2023 immer aktuell informiert werden wollen – melden Sie sich an für den Newsletter unter https://www.dgpm-kongress.de/allgemeine-informationen/newsletter-anmeldung.

Ich denke, der kurze Bericht über die Arbeit des Vorstandes zeigt, dass wir in den vergangenen Monaten einiges bewegen konnten.

Alle Jahre wieder…. Noch ist mir gar nicht nach Weihnachtsbehaglichkeit. Zu sehr bedrängen mich die Konflikte in dieser Welt, die so gar nicht friedlich ist. Dennoch, es ist ein Geschenk an uns alle, dass in dunkler Zeit ein Licht angezündet wird. Ein Kind wird geboren – was gibt es Beglückenderes!



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. Dezember 2022

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