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DOI: 10.1055/a-1990-6686
Kommentar zu Blutreste auf sterilisierten chirurgischen Instrumenten – „If it‘s not clean, it‘s not sterile?“
Die Studie veranschaulicht, dass die Dampfsterilisation den größten „Sicherheitsabstand“ bzw. die größte Fehlertoleranz aufweist, gefolgt von ETO und HPGP.
Jedoch betonen die Verfasser, dass die Ergebnisse nicht den Eindruck vermitteln sollen, dass die Vorreinigung keine Bewandtnis für die Dampfsterilisation mehr hat. Vielmehr zeigt die Studie die besondere Wichtigkeit der Vorreinigung als zwingende Voraussetzung des Erfolges bei der Niedrigtemperatur-Sterilisation. Auch in der KRINKO-Empfehlung 2012 „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ wird betont, dass eine sicher wirksame Sterilisation nur bei sauberen Medizinprodukten gegeben ist und der Reinigung daher besondere Bedeutung im Gesamtablauf der Aufbereitung zukommt, was durch zahlreiche Studien belegt ist [1].
Das Problem „how clean is clean enough“ bleibt weiterhin ungelöst, Real Time Marker zur Detektion von Restproteinanhaftungen sind bis dato nicht verfügbar. Jedoch konnte gezeigt werden, dass effektive Reinigungsprozesse zu Werten deutlich unter dem Warnwert von 100µg Protein/Medizinprodukt führen [2].
Bis dato gilt also weiterhin der Merksatz „If it‘s not clean, it‘s not sterile“, auch wenn bei der Dampfsterilisation ein Infektionsrisiko bei akzidentellem Einsatz als minimal angesehen werden kann.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
23. März 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Anforderungen der Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten. Bundesgesundheitsblatt 2012; 55: 1244-1310
- 2 Task Force vCJK beim Robert Koch-Institut. Die Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK). Bundesgesundhbl 2002; 45: 376-394