Zusammenfassung
Die gesunde, luftgefüllte Lunge ist nur über ihre Artefakte darstellbar und Pathologien der Lunge zeigen sich durch Veränderungen der Artefakte. Da in der Lungensonografie überwiegend Ultraschallartefakte zur Beurteilung pathologischer Prozesse herangezogen werden, ist die Variabilität sonografisch darstellbarer Phänomene begrenzt. Aus diesem Grund können sich verschiedene pulmonale Erkrankungen sonografisch sehr ähnlich darstellen. Eine korrekte Interpretation des Befundes ist deshalb nur im klinischen Zusammenhang unter Berücksichtigung der vom Lebensalter abhängigen Differenzialdiagnosen möglich.
Die besondere Relevanz der Lungensonografie bei der Behandlung neonatologischer Patienten ergibt sich aus einer engen Korrelation zwischen dem Ausmaß sonografisch darstellbarer Pathologien und den Parametern einer respiratorischen Insuffizienz. Daraus lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen sonografischem Befund und der Schwere einer Lungenschädigung ableiten. Die Lungensonografie stellt somit eine einzigartige, ubiquitär verfügbare, bettseitige, seriell durchführbare Methode zur Überwachung des pulmonalen Status dar.