Nephrologie aktuell 2023; 27(02): 65-67
DOI: 10.1055/a-2007-5918
Schwerpunkt
Nephrologie

Verkürzte Lebensdauer der Erythrozyten als Determinante der renalen Anämie

Klinische Forschung: Wie lässt sich der verfrühte Tod von Erythrozyten stoppen?
Rosi Bissinger
1   Sektion Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Medizinische Klinik IV, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
› Author Affiliations

ZUSAMMENFASSUNG

Im Rahmen einer chronischen Nierenerkrankung (CKD: Chronic Kidney Disease) tritt häufig eine renale Anämie auf. Neben einer reduzierten Neubildung von Erythrozyten ist deren verkürzte Lebensdauer eine wichtige Determinante der renalen Anämie. Es konnte gezeigt werden, dass die Erythrozyten über den Mechanismus der Eryptose verfrüht aus der Blutbahn eliminiert werden, ohne dass es zu einer Hämolyse kommt. Dabei exprimieren die Erythrozyten den Marker Phosphatidylserin auf ihrer Oberfläche, was ein potentes Signal zur Phagozytose darstellt. Daraufhin werden die Erythrozyten rasch aus der Blutbahn entfernt. Die Ursache der stimulierten Eryptose bei CKD ist am ehesten auf eine komplexe Störung des inneren Milieus und des Erythrozytenstoffwechsels zurückzuführen.



Publication History

Article published online:
16 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany