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DOI: 10.1055/a-2007-9450
Pictorial Essay: Extrapulmonale Tuberkulosemanifestationen
Pictorial Essay: Extrapulmonary TuberculosisIm Zuge der Globalisierung und zunehmender Migration, insbesondere in den Jahren 2015 und 2016, stieg die Inzidenz von an Tuberkulose (TBC) erkrankten Personen in Deutschland an. Gab es 2014 noch 4524 Tuberkulosepatienten in Deutschland, so nahm die Zahl im Folgejahr um 32% auf 5949 zu [Tuberculosis – Annual Epidemiological Report for 2017;2020]. Hierbei handelt es sich vor allem nicht mehr nur um akute Erkrankungsbilder mit primär pulmonalen Manifestationen, sondern immer häufiger um chronifizierte Stadien unter der Beteiligung weiterer Organe. Diese Manifestationen können auch oftmals Jahrzehnte nach der primären pulmonalen Manifestation durch eine Reaktivierung der Tuberkulosebakterien auftreten. Prädisponiert sind hierbei insbesondere immunkompromittierte Patienten (z.B. HIV-Patienten) oder aber Patienten, welche in stark durchseuchten Gebieten aufwachsen.
Die initiale Übertragung findet meist mittels Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch statt, während alle anderen Übertragungswege (z.B. über Sexualverkehr etc.) deutlich seltener sind. Das Ansteckungsrisiko ist im Vergleich zu anderen, über die Luft übertragbaren Krankheiten, gering. Durch eine lymphogene sowie hämatogene Aussaat kann sich schließlich eine extrapulmonale Tuberkulose entwickeln, von welcher in aller Regel keine Infektionsgefahr im Rahmen sozialer Kontakte ausgeht. Aufgrund der Latenz zwischen der primär pulmonalen Tuberkulose und den finalen, extrapulmonalen Tuberkulosemanifestationen zeigen diese Patienten im späteren Verlauf oftmals keine respiratorischen Zeichen. Weiterhin sind die klinischen Symptome der Patienten mit einer extrapulmonalen Tuberkulosemanifestation sehr unspezifisch, weshalb eine Tuberkulose differenzialdiagnostisch oftmals nicht in Betracht gezogen wird.
Anhaltspunkte für eine extrapulmonale Tuberkulose können sich anhand von Anamnese, Klinik, Labordiagnostik und Bildgebung ergeben [Nachiappan AC et al., Radiographics 2017; 37(1): 52–72].
Bis zu 45% der weltweit erkrankten TBC-Patienten weisen extrapulmonale Manifestationen auf, die nur mittels Schnittbildgebung detektiert und verlaufskontrolliert werden können. Ziel dieses Essays ist deshalb, befundende RadiologInnen anhand eines Potpourri verschiedener extrapulmonaler TBC-Manifestationen zu sensibilisieren (siehe [Tab. 1]):
Publication History
Received: 25 May 2022
Accepted after revision: 30 December 2022
Article published online:
02 March 2023
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