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DOI: 10.1055/a-2021-6498
Therapie der Manie


Die Manie ist ein facettenreiches psychopathologisches Phänomen. Ziel jeder Behandlung sind das Aufrechterhalten bzw. Wiedererlangen eines hohen psychosozialen Funktionsniveaus und das Abwenden von Schäden, die durch krankheitsbedingte Verhaltensstörungen entstehen können. Moderne Therapiekonzepte sind trialogisch ausgerichtet und vereinen psychotherapeutische, sozialmedizinische sowie chronotherapeutische Ansätze mit einer gezielten Pharmakotherapie.
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Moderne Therapiekonzepte manischer Episoden bei bipolaren Störungen sind multimodal, multiprofessionell und trialogisch ausgerichtet.
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Für die medikamentöse Behandlung stehen eine Vielzahl zugelassener Medikamente unter anderem aus der Gruppe der Antipsychotika 2. Generation sowie der „Stimmungsstabilisierer“ zur Verfügung.
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Generell sollte einer Monotherapie vs. Kombinationsbehandlung der Vorzug gegeben werden. Bereits im Rahmen der Akutbehandlung sollte auch die medikamentöse Phasenprophylaxe mitbedacht werden; Lithium ist hierbei nach wie vor der Goldstandard.
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Für eine erfolgreiche Behandlung bipolarer Störungen ist eine tragfähige therapeutische Beziehung sowohl in der Akutphase als auch bei der Rückfallprophylaxe entscheidend.
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Nach Erreichen einer Remission sollten Patient*innen befähigt werden, eigene Frühwarnzeichen sicher zu (er)kennen und hilfreiche Verhaltensstrategien zur Gegenregulation gezielt anzuwenden.
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Psychotherapeutische Krisenpläne sowie Vorsorgevollmachten können helfen, schwere Verläufe abzuwenden bzw. psychosoziale Schäden einzudämmen.
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Chronotherapeutische Interventionen könnten zukünftig die Therapieangebote in der Behandlung von Manien wirksam ergänzen.
Publication History
Article published online:
03 May 2024
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