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DOI: 10.1055/a-2025-3149
Internationale Studienergebnisse
Untere Rückenschmerzen – Piriformis-Syndrom oft übersehen
Circa 0,3 bis 6 % der Rückenschmerzpatient*innen weisen ein Piriformis-Syndrom (PS) auf. Das PS ist eine Unterkategorie des Deep- Gluteal-Syndroms und wird häufiger bei einer Anamnese übersehen. Diese Literaturübersicht zielt darauf ab, neben einer epidemiologischen Aufarbeitung vor allem einen Einblick in die Effektivität verschiedener Interventionsansätze zu gewähren.
Das Forschungsteam führte seine Suchanfragen mit dem Programm Mendeley durch. Sie verwendeten verschiedene MeSH-Begriffe, bis sich keine weiteren neuen Suchergebnisse erzielen ließen.
Epidemiologisch zeigt sich das PS ungenau, da es oft nicht getestet und als LBP eingestuft wird. Daher sind die Zahlen nur als wenig aussagekräftig einzuordnen. Bezüglich der Therapie wird ein anfänglich konservatives Vorgehen empfohlen. Bei geringer Irritierbarkeit des Bereiches kann eine Weichteilmobilisation hilfreich sein. Weiterhin scheinen Dehnungen (bspw. 90° Hüftflexion + 30° Adduktion + 50° Außenrotation) die Spannung des Piriformis senken zu können. Eine Akupunktur kann die Behandlung unterstützen.
Zeigt die betroffene Person keine Verbesserung durch noninvasive Therapie oder durch die Gabe von NSAIDs, so kann eine Steroidinjektion als nächster Schritt erfolgen. Hier fanden die Autor*innen Studien mit unterschiedlicher Medikation (Lidocain, Betamethason etc.) und guten Effekten. Neben der Injektion von Steroiden gibt es die Möglichkeit der Injektion von Botulinumtoxin Typ A (BoNT-A). Dieses Toxin hemmt die Ausschüttung von Acetylcholin und somit die Muskelfunktion. Die hohe Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen macht diese Form der Behandlung nicht zur primären Wahl. Nach dem Versuch einer konservativen Therapie für mindestens drei Monate gibt es noch die Möglichkeit einer Operation. Hier wird ein endoskopischer Eingriff einem offenen vorgezogen. Dabei wird die Sehne des M. piriformis am Trochanter freigeschnitten. Dieses Vorgehen führte zwar zu guten Ergebnissen, beinhaltet jedoch ein höheres Risiko für Nebenwirkungen.
Fazit für die Praxis
Das PS wird häufig übersehen und führt zu lang anhaltenden Problemen. Leider ist jedoch auch die Studienlage bezüglich guter spezifischer Tests eher gering.
tw
Anesth Pain Med 2021; 11: e112825
Publication History
Article published online:
11 May 2023
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Georg Thieme Verlag KG
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