Radiologie up2date 2023; 23(03): 229-245
DOI: 10.1055/a-2038-0917
Gerätetechniken/Neuentwicklungen/Digitale Radiologie

Anlage von Drainagen in der CT

CT-Guided Drainage Placement
Holger Gößmann

Zusammenfassung

Perkutan angelegte Drainagen sind sehr effektiv, wenn extraluminale Flüssigkeitsansammlungen abgeleitet werden müssen. Sie werden am häufigsten unter sonografischer oder unter CT-Kontrolle angelegt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über abdominelle und thorakale Drainagen in der CT und liefert Tipps und Tricks zur Einbringung und zum Material.

Abstract

Percutaneous drainages are an effecitve treatment of extraluminal fluid collections, which are often placed under ultrasound or CT-guidance. This article reflects on thoracic and abdominal drainages and aims at providing tips and tricks for placement of the drainages as well as giving an overview of the materials used in such procedures.

Kernaussagen
  • Die CT-gesteuerte Anlage von Drainagen ist die minimalinvasive Therapie der Wahl bei sonografisch nicht oder schwierig zugänglichen Flüssigkeitsansammlungen.

  • Neben den normalen Drainagen kommen Sump-Drainagen bei zähflüssigen Flüssigkeitsansammlungen oder Big-Bore-Drainagen bei Flüssigkeitsformationen mit nekrotischen Gewebeinhalten zum Einsatz.

  • Eine bequeme Lagerung des Patienten mit optimal zugänglichem Interventionsgebiet kann die Prozedur deutlich vereinfachen.

  • Septische Einschwemmungen können als Folge der Punktion oder der Platzierung der Drainage noch während der Intervention auftreten.

  • Bei der Verwendung von Sedativa sollte der Umgang mit den Antidoten vertraut sein, um Überdosierungen entgegenwirken zu können. Häufig haben die Antidote eine kürzere Halbwertszeit als die Wirkstoffe.

  • Die postinterventionelle Drainagenkontrastierung vor der Abschlussspirale der Intervention kann therapierelevante Zusatzinformationen über die zugrunde liegende Pathologie oder Folgen der Flüssigkeitsformationen liefern.

  • Bei Drainagen im kleinen Becken sollte bei Punktionen von dorsal ein medialer Zugang knapp neben dem Os sacrum gewählt werden.

  • Drainagen in die Gallenblase sollten mit Leberdeckung angelegt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. September 2023

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