Arthritis und Rheuma 2023; 43(04): 219-220
DOI: 10.1055/a-2041-1844
Editorial

Update rheumatoide Arthritis 2023

Christoph Fiehn
,
Nils Venhoff
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Prof. Dr. Christoph Fiehn
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Prof. Dr. Nils Venhoff

Für die klinisch tätigen Rheumatolog*innen, ob in Praxis, Institutsambulanzen oder stationären Einrichtungen der Rheumatologie, ist die rheumatoide Arthritis (RA) die häufigste Erkrankung. Auch wenn es milde und gut auf die Therapie ansprechende Formen gibt, so hat die Erkrankung jedoch das Potenzial rasant und gelenkzerstörend zu verlaufen. Auch mit optimalem Einsatz von modernen Therapiestrategien und medikamentösen Substanzen gibt es auch heute noch Patient*innen, für die die RA immer noch lebenslanger Schmerz und Behinderung bedeutet. Komplikationen sind nicht selten und jedes Lebensalter birgt seine speziellen Herausforderungen der Therapie und Kontrolle der Krankheitsaktivität.

Die wesentlichen Anforderungen für eine erfolgreiche und zeitgemäße Behandlung der RA sind in aktuellen Leitlinien festgehalten [1], [2]. Sie können wie im Kasten unten dargestellt zusammengefasst werden.

ANFORDERUNGEN FÜR EINE ERFOLGREICHE UND ZEITGEMÄßE BEHANDLUNG DER RHEUMATOIDEN ARTHRITIS [1],[2]
  • Frühe Diagnose und Therapiebeginn spätestens 8 Wochen nach Symptombeginn

  • Regelmäßiges Monitoren des Therapieansprechens und der Krankheitsaktivität i. d. R. alle 12 Wochen zur Anpassung der Therapie mit synthetischen und biologischen DMARD

  • Behandlung nach dem Prinzip des Treat-to-Target mit dem Ziel der Remission, oder wenn das nicht möglich ist, zumindest niedriger Krankheitsaktivität

  • Wenn möglich Vermeiden einer Langzeit-Glukokortikoidtherapie zur Reduktion des Risikos von unerwünschten Wirkungen

  • Berücksichtigung von Komorbiditäten und spezifischen Risiken der individuellen Patient*innen

Es ist Zeit, dass wir in dem hier vorliegenden Heft mal wieder auf die Herausforderung der RA eingehen und den Leser*innen einen aktuellen Überblick über den Stand der Wissenschaft und der im Moment am meisten diskutierten Themen zur RA geben. Dafür konnten wir Autor*innen mit besonderer Expertise gewinnen.

Dr. Cornelia Glaser bearbeitet für uns das wichtige Thema Familienplanung und Schwangerschaft bei RA. Priv.-Doz. Dr. Stephanie Finzel wird uns einen aktuellen Überblick über das Thema Bildgebung bei RA geben. Beide Autorinnen sind aus Freiburg im Breisgau. Dr. Jutta Bauhammer fasst für uns die spezielle Thematik der Behandlung der RA der Älteren zusammen und Prof. Dr. Christoph Fiehn, wie Dr. Bauhammer aus Baden-Baden, erläutert die aktuellen Sicherheitswarnungen zu JAK-Inhibitoren und bewertet diese. Schließlich führt uns Dr. Philipp Klemm aus Bad Nauheim noch in das Feld der Prä-RA ein, also den sehr frühen Formen der Erkrankung und den spezifischen Chancen, welche sich aus diesem frühen Stadium ergibt.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnis beim Lesen.

Ihre

Prof. Dr. med. Christoph Fiehn, Baden-Baden

Prof. Dr. med. Nils Venhoff, Freiburg



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. September 2023

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