Dtsch Med Wochenschr 2024; 149(04): 133
DOI: 10.1055/a-2041-6752
Editorial

Aktuelle Therapie und Diagnostik der Herzinsuffizienz

Current therapy and diagnosis of heart failure
Stefan Frantz

Die Herzinsuffizienz ist in Deutschland die häufigste Diagnose im Krankenhaus mit hoher Morbidität und Mortalität. Die Prognose ist ernster als bei vielen Krebserkrankungen. Etwa die Hälfte der Herzinsuffizienz-Patienten hat eine reduzierte, die andere Hälfte eine erhaltene Pumpfunktion. Durch die medikamentöse Therapie hat sich die Mortalitätsrate von ca. 60 im Jahre 2011 auf 40 im Jahre 2019 reduziert (Quelle: Deutscher Herzbericht 2023). In den letzten Jahren hat sich zudem insbesondere die medikamentöse Therapie und die Diagnostik grundlegend verbessert. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass schon 2 Jahre nach Publikation der Herzinsuffizienz-Leitlinie durch die Europäische Herzgesellschaft ein Update im Jahre 2023 nötig war. So hatten sich in der Zwischenzeit die SGLT2-Inhibitoren in mehreren klinischen Studien bei der Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion als protektiv erwiesen und wurden deshalb in ihrer Wirksamkeit neu eingestuft. Es hatte sich außerdem gezeigt, dass ein zügiger Start der 4 Säulen der medikamentösen Herzinsuffizienz-Therapie (Betablocker, Aldosteron-Antagonisten, Angiotensin-Rezeptor-Blocker-Neprilysin-Inhibitor, SGLT2-Inhibitor) die Prognose der Patienten bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion verbessert. Der Beginn und die Aufdosierung der Therapie sollten idealerweise bei guter Verträglichkeit innerhalb der ersten 6 Wochen erfolgen.



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Article published online:
29 January 2024

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