ADHS, Angststörungen, Harn- und Stuhlinkontinenz, funktionelle Obstipation

Welche psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern begegnen uns in der familienmedizinisch geführten Hausarztpraxis häufig? Und was können wir dort mit unserer allgemeinmedizinischen Expertise, unserer Ausbildung in psychosomatischer Grundversorgung sowie mit unseren diagnostischen Mitteln gut abklären sowie beratend begleiten oder gar therapieren? Dieser Beitrag gibt einen Überblick über das, was wir erkennen und tun können.

Kernaussagen

• In der Hausarztpraxis wird häufig die ganze Familie behandelt, manchmal gar über Generationen begleitet. Da Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen bei Kindern von psychosozialen Umständen wie Trennung der Eltern, Krankheits- oder Todesfälle, Umzug beeinflusst und zum Teil mit verursacht werden, ist das Wissen um diese Lebensumstände der Patienten von großem Vorteil für Diagnostik und Therapie.

• Zudem ist die Ausbildung in der psychosomatischen Grundversorgung fester Bestandteil der Weiterbildung zur Allgemeinmedizin und befähigt zum bio-psychosozialen Verständnis von Symptomen und zu deren Abklärung.

• In der langjährigen Hausarzt-Patient-Beziehung können Vertrauensverhältnisse geschaffen werden, in denen schwierige Themen wie negatives elterliches Erziehungsverhalten respektvoll thematisiert und Hilfen angeboten werden können.

• Nicht alle psychischen oder Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter benötigen eine spezielle Therapie. Einige können im Rahmen der normalen Weiterentwicklung kompensiert oder aufgelöst werden.

• Die Elternberatung und die altersgerechte Beratung des Kindes haben einen erheblichen therapeutischen Effekt. Die Niedrigschwelligkeit der Hausarztpraxis erleichtert den Zugang zu dieser Kompetenz.

Schlüsselwörter

Entwicklungsängste - funktionelle Obstipation - Enuresis nocturna - ADHS - elterliches Erziehungsverhalten

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Mai 2024

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