Hebammen im Rettungswagen

Pilotprojekt

Rückschläge bei Müttergesundheit: Anfang März veröffentlichte die WHO einen Bericht, der die weltweite Müttersterblichkeit zwischen 2000 und 2020 darstellt. Zunächst ging die Sterblichkeit zurück, stagnierte dann jedoch oder stieg in manchen Regionen sogar wieder an. 2020 starben pro Tag 800 Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Das bedeutet: Weltweit stirbt etwa alle 2 Minuten eine werdende Mutter. Der WHO-Generaldirektor rief in diesem Zusammenhang dazu auf, dass der Zugang zu Gesundheitsdiensten für Schwangere und Gebärende weltweit gewährleistet werden muss. Quelle: https://www.dw.com/de/who-alle-zwei-minuten-stirbt-eine-werdende-mutter/a-64800183; Foto: © yurolaitsalbert/stock.adobe.com

Seit dem 1. Februar 2023 ist das Pilotprojekt „Hebamme vor Ort“ im Main-Kinzig-Kreis in Hessen gestartet. Immer weniger Geburtsstationen im Landkreis haben dazu geführt, dass die Fahrstrecken zur nächsten Klinik für werdende Mütter zunehmend länger geworden sind – ebenso wie für den Rettungswagen. Steht eine Geburt unmittelbar bevor und kann das Krankenhaus möglicherweise nicht mehr erreicht werden, wird daher zukünftig eine Hebamme hinzugezogen, um die Geburt zu Hause oder auf dem Weg in die Klinik zu begleiten. Das Projekt soll für mehr Sicherheit sorgen, da Notärzte Geburten meist nur aus der Theorie im Studium kennen und somit oftmals an ihre Kompetenzgrenzen stoßen. Ziel der Hebammen, die sich für dieses Projekt gemeldet haben, ist es, Frauen ein sicheres Geburtserleben zu ermöglichen und Ängste zu reduzieren. Bisher existiert das Projekt „Hebammen vor Ort“ in zwei Landkreisen in Hessen und es bleibt abzuwarten, ob durch die Zentralisierung von Kreißsälen noch mehr Landkreise hinzukommen.

Quelle: https://osthessen-news.de/n11737257/rettungsdienst-arbeitet-ab-1-februar-mit-hebammen-zusammen.html

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Article published online:
20 June 2023