Radiopraxis 2023; 16(03): E73-E84
DOI: 10.1055/a-2058-2154
CPD-Fortbildung

Radiojodtherapie benigner Schilddrüsenerkrankungen: Personalisierte Medizin mit einer Kapsel

Christian Kühnel
,
Martin Freesmeyer
,
Philipp Seifert

Die Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse (SD)mit radioaktiven Jod-Isotopen nimmt seit der ersten Berichterstattung in den 1940er-Jahren einen bedeutenden Stellenwert in der Nuklearmedizin ein [1]. Die Radiojodtherapie (RIT) kann als ein Vorreiter der personalisierten Medizin angesehen werden [2]. Die Therapie der SD ist ein gutes Beispiel für die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Radiopharmazeuten, Medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA), Medizinphysik-Experten (MPE) und weiteren klinischen Berufsgruppen.

Fallbeispiel

Ein 68-jähriger Mann äußert gegenüber seinem Hausarzt Schluckbeschwerden und Globusgefühl. Der Arzt stellt bei einer Sonografie des Halses eine Vergrößerung der Schilddrüse fest und überweist den Patienten an einen Facharzt für Nuklearmedizin.

Beim nuklearmedizinischen Therapieansatz wird eine enge Verknüpfung der patientenindividuellen Diagnostik und Therapie, auch Theranostik genannt, praktiziert [3]. Die Aufgaben der MPE bestehen in der Durchführung bzw. Verantwortung der prä-, intra- und ggf. posttherapeutischen Dosimetrie sowie in der Einhaltung und Optimierung des Strahlenschutzes. Wesentliche Anhaltspunkte für die Durchführung sind in der Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin (RLSM), den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) und der kürzlich erschienenen DIN 6861–1 beschrieben [4] [5] [6].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2023

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