Rofo 2023; 195(09): 809-818
DOI: 10.1055/a-2064-9407
Head/Neck

Unerwartete metallene Fremdkörper auf Panoramaschichtaufnahmen – eine Übersicht

Article in several languages: English | deutsch
Hans Ulrich Brauer
1   Policlinic, Dental Academy for Continuing Professional Development, Karlsruhe, Germany
,
Andreas Bartols
1   Policlinic, Dental Academy for Continuing Professional Development, Karlsruhe, Germany
2   Clinic for Conservative Dentistry and Periodontology, Christian-Albrechts-University Kiel, Kiel, Germany
,
Daniel Hellmann
1   Policlinic, Dental Academy for Continuing Professional Development, Karlsruhe, Germany
3   Department of Prosthetic Dentistry, Julius Maximilians University Würzburg, Würzburg, Germany
,
Julian Boldt
3   Department of Prosthetic Dentistry, Julius Maximilians University Würzburg, Würzburg, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund In der zahnärztlichen Praxis stellt die digitale Panoramaschichtaufnahme (Orthopantomogramm, OPG) als konventionelle Röntgenaufnahme die Standardröntgentechnik zur Basisdiagnostik dar. Eine korrekt angefertigte Aufnahme bietet eine gute Übersicht über Zähne und Kiefer, während röntgendichte Fremdmaterialien z. B. aus Metall relevante Befunde verschleiern können.

Methode Es wurde eine Literaturrecherche zu unerwarteten, metallenen Fremdkörpern im OPG durchgeführt, um das Spektrum an Metallfremdkörpern zu ermitteln, die in der routinemäßigen klinischen Anwendung röntgendichte Areale auf Panoramaschichtaufnahmen verursachen können.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Insgesamt 37 unterschiedliche unerwartete, metallene Fremdkörper wurden gefunden. Sie lassen sich den Kategorien Schmuck, Kleidung, persönliche Schutzausrichtung, medizinisch-technische Hilfsmittel, iatrogene Fremdkörper und seltene Zufallsbefunde zuordnen. Radioopake Fremdmaterialien im OPG sind aufgrund ihrer Lokalisation häufig relativ leicht als Artefakt zu erkennen und sie sind in den meisten Fällen vermeidbar. Bei Unklarheiten kann eine dreidimensionale Röntgenaufnahme zur Lokalisation hilfreich sein. Durch Fremdkörper hervorgerufene röntgenopake Bereiche können zu Fehlinterpretationen bzw. zur teilweisen oder vollständigen Nichtauswertbarkeit führen und sollten daher vermieden werden.

Kernaussagen:

  • Das OPG ist bei Zahnärzten, Fachzahnärzten für Oralchirurgie sowie Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie die Standardröntgenaufnahme.

  • Fremdkörper aus Metall können zur Nichtauswertbarkeit der Panoramaschichtaufnahme führen. Der Beitrag bietet anhand einer Literaturübersicht und exemplarischer Röntgenaufnahmen eine Übersicht zu seltenen, aber typischen metallenen Fremdkörpern im OPG und trägt damit der Problematik des Teilgebietsröntgen Rechnung, indem sie den Radiologen mit diesen Aufnahmen vertrauter macht.

  • Das Spektrum unerwarteter, metallener Fremdmaterialien reicht von nicht abgenommenen Ohrringen mit den typischen Geisterbildern auf der kontralateralen Seite über Piercings, Hörhilfen und Akupunkturnadeln sowie seltenen iatrogenen Fremdkörpern und Zufallsbefunden bei Kleinkindern in Nase und äußerem Gehörgang bis hin zu Gefäßclips nach chirurgischen Eingriffen und rituellen Fremdmaterialien in der Haut.

Zitierweise

  • Brauer HU, Bartols A, Hellmann D et al. Unexpected metallic foreign bodies on panoramic scans – a narrative review. Fortschr Röntgenstr 2023; 195: 809 – 818



Publication History

Received: 09 December 2022

Accepted: 16 March 2023

Article published online:
09 May 2023

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