
Zusammenfassung
Hintergrund In der zahnärztlichen Praxis stellt die digitale Panoramaschichtaufnahme (Orthopantomogramm, OPG) als konventionelle Röntgenaufnahme die Standardröntgentechnik zur Basisdiagnostik dar. Eine korrekt angefertigte Aufnahme bietet eine gute Übersicht über Zähne und Kiefer, während röntgendichte Fremdmaterialien z. B. aus Metall relevante Befunde verschleiern können.
Methode Es wurde eine Literaturrecherche zu unerwarteten, metallenen Fremdkörpern im OPG durchgeführt, um das Spektrum an Metallfremdkörpern zu ermitteln, die in der routinemäßigen klinischen Anwendung röntgendichte Areale auf Panoramaschichtaufnahmen verursachen können.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Insgesamt 37 unterschiedliche unerwartete, metallene Fremdkörper wurden gefunden. Sie lassen sich den Kategorien Schmuck, Kleidung, persönliche Schutzausrichtung, medizinisch-technische Hilfsmittel, iatrogene Fremdkörper und seltene Zufallsbefunde zuordnen. Radioopake Fremdmaterialien im OPG sind aufgrund ihrer Lokalisation häufig relativ leicht als Artefakt zu erkennen und sie sind in den meisten Fällen vermeidbar. Bei Unklarheiten kann eine dreidimensionale Röntgenaufnahme zur Lokalisation hilfreich sein. Durch Fremdkörper hervorgerufene röntgenopake Bereiche können zu Fehlinterpretationen bzw. zur teilweisen oder vollständigen Nichtauswertbarkeit führen und sollten daher vermieden werden.
Kernaussagen:
-
Das OPG ist bei Zahnärzten, Fachzahnärzten für Oralchirurgie sowie Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie die Standardröntgenaufnahme.
-
Fremdkörper aus Metall können zur Nichtauswertbarkeit der Panoramaschichtaufnahme führen. Der Beitrag bietet anhand einer Literaturübersicht und exemplarischer Röntgenaufnahmen eine Übersicht zu seltenen, aber typischen metallenen Fremdkörpern im OPG und trägt damit der Problematik des Teilgebietsröntgen Rechnung, indem sie den Radiologen mit diesen Aufnahmen vertrauter macht.
-
Das Spektrum unerwarteter, metallener Fremdmaterialien reicht von nicht abgenommenen Ohrringen mit den typischen Geisterbildern auf der kontralateralen Seite über Piercings, Hörhilfen und Akupunkturnadeln sowie seltenen iatrogenen Fremdkörpern und Zufallsbefunden bei Kleinkindern in Nase und äußerem Gehörgang bis hin zu Gefäßclips nach chirurgischen Eingriffen und rituellen Fremdmaterialien in der Haut.
Zitierweise
Key words
panoramic radiograph - orthopantomogram - incidental finding - foreign body - maxilla - mandibula