Zusammenfassung
Hintergrund Simulationstraining ist heute in vielen medizinischen Disziplinen verfügbar und dient der Vermittlung von inhaltlichen Kenntnissen, manuellen Fertigkeiten und Teamfähigkeiten ohne potenzielle Patientengefährdung.
Methode Es wird erläutert, welche Simulationsmodelle und -methoden in der interventionellen Radiologie zur Verfügung stehen. Es werden Stärken und Schwächen sowohl von Simulatoren für nichtvaskuläre als auch vaskuläre radiologische Interventionen aufgezeigt und auf nötige zukünftige Entwicklungen eingegangen.
Ergebnisse Für nichtvaskuläre Eingriffe stehen sowohl individuell angefertigte als auch kommerziell erhältliche Phantome zur Verfügung. Die Interventionen laufen entweder unter Ultraschallkontrolle, computertomografisch gestützt oder im Rahmen von Mixed-reality-Methoden ab. Dem Verschleiß physischer Phantome kann mit der Eigenproduktion von 3D-gedruckten Modellen begegnet werden. Vaskuläre Interventionen können an Silikonmodellen oder Hightech-Simulatoren trainiert werden. Immer häufiger werden dabei auch reale Patientenfälle nachgebildet und präinterventionell simuliert. Der Evidenzgrad ist allerdings bei allen genannten Methoden niedrig.
Schlussfolgerung In der interventionellen Radiologie stehen zahlreiche Simulationsmethoden zur Verfügung. Training an Silikonmodellen und Hightech-Simulatoren für vaskuläre Interventionen hat das Potenzial, die prozedurale Dauer zu verringern. Dies ist mit einer verringerten Strahlendosis für Arzt und Patient assoziiert und trägt zumindest in der endovaskulären Schlaganfallbehandlung auch zu einem verbesserten Patientenoutcome bei. Auch wenn ein höherer Evidenzgrad erreicht werden muss, sollte Simulationstraining bereits heute in die Leitlinien der Fachgesellschaften und entsprechend in die Curricula der radiologischen Abteilungen integriert werden.
Kernaussagen:
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Es existieren zahlreiche Simulationsmethoden für nichtvaskuläre und vaskuläre radiologische Interventionen.
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Punktionsmodelle können kommerziell erworben oder mittels 3D-Druck angefertigt werden.
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Silikonmodelle und Hightech-Simulatoren erlauben patientenspezifisches Training.
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Simulationstraining senkt die Interventionsdauer, wovon Patient und Arzt profitieren.
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Eine Steigerung der Evidenz ist über den Nachweis reduzierter prozeduraler Zeiten möglich.
Zitierweise
Key words
education - treatment planning - patient-specific rehearsal - hightech simulation - 3D prints