Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2023; 17(04): 321-333
DOI: 10.1055/a-2089-0307
Viszerale Transplantationen

Die aktuelle Richtlinie zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls

Melanie Schäfer

Die Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) ist in nationalen Gesetzen streng geregelt, in Deutschland aktuell über die 5. Fortschreibung der Richtlinie zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls [1]. Die wesentlichen Prinzipien sind altbewährt. Auf Neuerungen in der 5. Fortschreibung wird im folgenden Text hingewiesen und diese werden anhand eines Fallbeispiels erläutert.

Kernaussagen
  • Die Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls ist gesetzlich national geregelt.

  • IHA-Diagnostiker müssen qualifizierte Fachärzte mit mehrjähriger Intensiverfahrung sein.

  • Die IHA-Diagnostik ist 3-schrittig gegliedert:

  • Als erstes müssen reversible Ursachen, die zu einem Koma führen können, ausgeschlossen oder behoben werden. Der Hirnschaden muss bekannt sein und das Koma erklären. Die Erfüllung der Voraussetzungen der IHA-Diagnostik ist Aufgabe des gesamten Behandlungsteams.

  • Die neurologischen Symptome des Hirnfunktionsausfalls werden eingehend untersucht.

  • Klinisch oder apparativ, bei Kindern unter 3 Jahren klinisch plus apparativ wird der Irreversibilitätsnachweis erbracht.

  • Das IHA-Protokoll ersetzt nicht den amtlichen Leichenschauschein. Dieser kann wie sonst auch vom Stationsarzt ausgefüllt werden.

  • Mit dem IHA ist der Tod des Menschen festgestellt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. August 2023

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