Pädiatrie up2date 2024; 19(02): 161-176
DOI: 10.1055/a-2093-9318
Immunologie/Rheumatologie

Das infektanfällige Kind – Differenzialdiagnosen und Behandlung

Stephan Ehl
,
Marcel Horning

Insbesondere nach Beendigung der SARS-CoV-2-Schutzmaßnahmen haben wir in der Pädiatrie alle „dauerkranke“ Kinder erlebt, die uns mit wiederholten Fieberepisoden in unseren Sprechstunden begegnen. Es stellt sich die Frage, bei welchen Kindern Verlauf und Häufigkeit von Infekten auf eine pathologisch erhöhte Infektanfälligkeit hinweisen. Dieser Artikel soll anhand von Fallbeispielen differenzialdiagnostische Überlegungen darlegen und herausarbeiten, in welchen Fällen an einen primären Immundefekt gedacht werden muss.

Kernaussagen
  • Eine pathologische Infektionsanfälligkeit lässt sich nicht allein über die Frequenz definieren.

  • Merkmale für eine pathologische Infektionsanfälligkeit werden unter dem Akronym ELVIS (Erreger, Lokalisation, Verlauf, Intensität, Summe) zusammengefasst.

  • Zur immunologischen Basisdiagnostik gehören ein Differenzialblutbild, die Bestimmung der Immunglobulinspiegel und der Impfantikörper sowie klinische Chemie mit Gesamteiweiß und gegebenenfalls U-Stix.

  • Begleitende immundysregulative Zeichen erhärten den Verdacht eines primären Immundefekts. Diese werden mit dem Akronym GARFIELD zusammengefasst.

  • Bei erhöhter bronchopulmonaler Infektanfälligkeit sollte eine atopische Prädisposition sorgfältig von einer Immundefektprädisposition abgegrenzt werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Juni 2024

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