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DOI: 10.1055/a-2102-4905
Ausgewählte hämato-onkologische Notfälle
Thrombopenie, Hyperleukozytose, TTP, und Neutropenes Fieber

Die Zahl onkologischer, immunsupprimierter bzw. organtransplantierter Patienten steigt. Mit der Zunahme der therapeutischen Möglichkeiten treten auch entsprechende Komplikationen häufiger – mitunter akut – auf. Diese Patienten stellen sich dann in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vor. Mit diesem Beitrag möchten wir den Leser für diese Fälle sensibilisieren und ihm die vermeintlich komplizierte Hämatologie näherbringen.
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Neutropenes Fieber wird grundsätzlich mit Breitspektrumantibiotika (z.B. Piperacillin/Tazobactam, Meropenem oder Cefepim) behandelt.
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Eine Hyperleukozytose ist ein Notfall, da akute vaskuläre Komplikationen drohen – sowohl thrombembolische als auch blutungsbedingte. Daneben kann die Mikrozirkulation beeinträchtigt sein.
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Die Hyperleukozytose muss umgehend mikroskopisch abgeklärt werden, da sich daraus das weitere Vorgehen ableitet (Verlegung in ein Zentrum, intensivmedizinische Therapie oder gewöhnliche Therapie bei einer CLL).
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Eine Thrombozytopenie kann Ausdruck unterschiedlicher Vorgänge sein und muss sicher im Kontext der Anamnese, des zeitlichen Verlaufs, des klinischen Befunds und weiterer Laborparameter interpretiert werden.
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Eine Thrombozytopenie kann sowohl ein Blutungsrisiko darstellen als auch ein prothrombotisches Geschehen widerspiegeln.
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Eine TTP muss sofort mit einer Plasmaseparation behandelt werden, allerdings ist die Diagnose akut nicht mit absoluter Sicherheit zu stellen. Anamnestische Hinweise sowie eine bestimmte Konstellation von Laborparametern (PLASMIC-Score) geben die Wahrscheinlichkeit an.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. April 2024
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