Intensivmedizin up2date 2024; 20(01): 65-83
DOI: 10.1055/a-2111-2009
Allgemeine Intensivmedizin

Die neuen Qualitätsindikatoren der DIVI: „Tool or toy“ im klinischen Alltag

Oliver Kumpf
,
Jan-Peter Braun
,
Arnold Kaltwasser
,
Alexander Brinkmann

Um gute medizinische Behandlungsqualität im Sinne des Patienten zu erzielen, ist ein zielorientiertes Qualitätsmanagement von zentraler Bedeutung. Dabei gilt es, die wesentlichen Aspekte von Behandlungsprozessen nachvollziehbar zu machen.

Kernaussagen
  • Qualitätsindikatoren sind Hilfsmittel, die Qualität indirekt abbilden. Sie geben Hinweise auf mögliche Abweichungen von den gewählten Zielen der Behandlungsqualität.

  • Die Quantifizierung von qualitätsbezogenen Sachverhalten ist bei regelmäßiger Anwendung (kontinuierlich oder punktuell) möglich. Qualitätsindikatoren helfen bei der Reflexion des eigenen Handelns. Sie versetzen die Anwender in die Lage, Behandlungsprozesse im Sinne des Patienten anzupassen.

  • Im intensivmedizinischen Peer Review der DIVI wird in einem formativen Evaluationsverfahren u. a. anhand von Qualitätsindikatoren evaluiert, um im kollegialen gleichwertigen Miteinander einrichtungsbezogen Behandlungsqualität zu bewerten. Dann lassen sich an lokale Gegebenheiten angepasste Verbesserungsmöglichkeiten definieren.

  • Die Neuentwicklung von Qualitätsindikatoren benötigt wissenschaftlich fundierte Methoden. Dabei müssen vor allem auf Leitlinien basierende Prozesse derart analysiert werden, dass Kennzahlen entstehen, die für die Anwender transparent sind und sich auf änderbare relevante Prozesse beziehen.

  • Die Prozessanalysen durch QI und Peer Review werden in Zukunft noch stärker auf die für den Patienten langfristig wirkenden und damit sehr relevanten Outcomes ausgerichtet sein.



Publication History

Article published online:
22 March 2024

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