Neurologie up2date 2024; 07(01): 29-44
DOI: 10.1055/a-2122-8968
Immunvermittelte und erregerbedingte Erkrankungen des ZNS

Molekulare Biomarker bei neuroinflammatorischen Erkrankungen

Louisa Müller-Miny
,
Jan Lünemann

Biomarker gelten als Schlüsselelement für die Umsetzung von Präzisionsmedizin. Technische Fortschritte in der Quantifizierbarkeit von ZNS-Molekülen im peripheren Blut und im Design von klinischen Studien zur Identifizierung und Validierung von Biomarkern haben in den letzten Jahren zu einer starken Dynamik in der Biomarkerentwicklung sowohl bei entzündlichen als auch bei degenerativen Erkrankungen des Nervensystems geführt. Die vorliegende Übersicht fasst den aktuellen Stand und Entwicklungslinien zu molekularen Biomarkern bei entzündlichen neurologischen Erkrankungen zusammen.

Kernaussagen
  • Biomarker sind insbesondere für die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin wichtig.

  • Die Aussagekraft des Biomarkers ist maßgeblich von der richtigen Auswahl des Biomarkers für die jeweilige Fragestellung abhängig.

  • Klinische Biomarker benötigen mindestens 2 von 3 der folgenden Aspekte:

    • hohe Sensitivität,

    • hohe Spezifität,

    • leichte Materialgewinnung.

  • Viele klinische Biomarker haben insbesondere einen diagnostischen Wert. Aktuell fehlen vor allem Biomarker für das Erkrankungs- und Therapiemonitoring sowie die Prognoseeinschätzung.

  • Für die klinische Umsetzung und Validierung der Biomarker werden noch multizentrische Studien benötigt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
05. März 2024

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