Intensivmedizin up2date 2024; 20(02): 229-248
DOI: 10.1055/a-2130-5481
Neuro-Intensivmedizin

Basilarisverschluss – was tun?

Sarah Gelhard
,
Fee Christiane Keil
,
Ferdinand Bohmann

Beim akuten ischämischen Schlaganfall handelt es sich um ein unmittelbar lebensbedrohliches und zeitkritisches Krankheitsbild. Der Verschluss der A. basilaris stellt aufgrund seiner hohen Mortalität und seines schlechten klinischen Outcomes sowie seiner variablen Symptomatik einen Sonderfall in Bezug auf Diagnostik, Therapie und Prognoseabschätzung dar.

Kernaussagen
  • Der ischämische Schlaganfall gilt als zeitkritischer Notfall und bedarf einer sofortigen Überwachung, Diagnostik und Therapie. Dies gilt für alle Schlaganfälle und insbesondere für den Verschluss der A. basilaris.

  • Die Akutdiagnostik umfasst eine zerebrale Bildgebung inklusive einer Gefäßdarstellung. Aufgrund von Verfügbarkeiten und der Möglichkeit, kritisch kranke Patienten schnell einer Bildgebung zuzuführen, ist die bildgebende Diagnostik das cCT mit CT-Angiografie.

  • Im Fall von Unklarheiten in Bezug auf das Zeitfenster oder das Infarktausmaß besteht die Indikation zur erweiterten Bildgebung. Ziel hierbei ist die Detektion von noch rettbarem Hirngewebe, in der Regel mittels diffusionsgewichteter und FLAIR-Bildgebung im cMRT.

  • Therapie der Wahl des Basilarisverschlusses sind die i. v. Thrombolyse und die mechanische Thrombektomie. Die Therapie sollte unverzüglich erfolgen.

  • Im Fall von raumfordernden Kleinhirninfarkten mit Hirndrucksymptomatik und Liquoraufstau besteht die Indikation zur frühzeitigen Anlage einer externen Ventrikeldrainage sowie zur subokzipitalen Dekompression.

  • Eine Dissektion der A. vertebralis kann, falls symptomatisch, mit einer i. v. Thrombolyse sowie endovaskulär behandelt werden.



Publication History

Article published online:
04 June 2024

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