Kampf gegen krankheitsbedingte Mangelernährung – Ernährungsfürsorge ist ein Menschenrecht!

Pressekonferenz und Podiumsdiskussion mit Mitgliedern des Deutschen Bundestags fanden am 07.11.23 statt.

Vom 6.-10. November 2023 führte die DGEM in Kooperation mit Fachgesellschaften und Verbänden die Aktionswoche MAW „Mangelernährung gemeinsam bekämpfen“ durch.

Klinik(station)en, Fachleute, Betroffene und Interessierte konnten sich bei abwechslungsreichen Veranstaltungen zum Thema informieren und aktiv teilnehmen.

Am Dienstag, 7.11.23 wandten sich die beteiligten Organisationen mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit sowie einer Podiumsdiskussion an die Entscheidungsträger. Unter der Schirmherrschaft von Stefan Schwartze MdB (SPD), dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, diskutierten die PolitikerInnen Nezahat Bahadari MdB (SPD), Ates Gürpinar MdB (Die Linke), Lars Lindemann MdB (FDP) und Johannes Wagner MdB (B90/Die Grünen) mit Fachleuten aus Medizin, Pflege und Ernährungswissenschaft über die Situation der Mangelernährung in Kliniken und in der ambulanten Betreuung.

Über die Ergebnisse der Podiumsdiskussion mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestags berichten wir ausführlich in der kommenden Ausgabe der Aktuellen Ernährungsmedizin.

Prof. Matthias Pirlich und Dr. Nicole Erickson stellten unter Beteiligung weiterer Expert*innen den Pressevertreter*innen die Ist-Situation und Problemlage vor:

• Bei sehr vielen Patient*innen wird die krankheitsbedingte Mangelernährung übersehen und bleibt unbehandelt (wie in „The International Declaration on the Human Right to Nutritional Care“, „Vienna Declaration der ESPEN“ dargelegt).

• Alte Menschen haben ein besonders hohes Risiko für Mangelernährung.

• Mangelernährung ist ein unabhängiger Risikofaktor bei Krebs und beeinflusst Therapieverlauf und Prognose negativ.

• Auch bei Übergewicht und Adipositas kann ein Mangel an Mikro- und Makronährstoffen auftreten und die Prognose verschlechtern.

• Screening und multidisziplinäre Therapie verbessert das Überleben.

• Ernährungstherapie ist nachweislich (evidenzbasiert) wirksam und verbessert die Prognose.

• Ernährungsscreening und Therapie ist eine multidisziplinäre Aufgabe (Expertenstandard Ernährungsmanagement).

Ernährungsfürsorge ist ein Menschenrecht!

Wir fordern ein systematisches Screening auf Mangelernährung in allen Patientengruppen und eine im Qualitätsmanagement verankerte Ernährungskompetenz. Zugleich muss dieses Präventions- und Therapiekonzept vom DRG-System abgebildet und entsprechend vergütet werden.

Beteiligte Organisationen:

• Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V.

  Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

• Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e.V.

• Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V.

• Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V.

• BerufsVerband Oecotrophologie e.V.

• Nierenkrebs-Netzwerk Deutschland e.V.

• Culinary Medicine Deutschland e. V.

Abb. 1 Die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion.

Informationen zur MAW sowie weiterhin zur Verfügung stehende Infoflyer, usw. können Sie auf der Website downloaden:

https://mangelernährung-bekämpfen.de/aktionswoche/

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. Dezember 2023