retten! 2024; 13(05): 286-290
DOI: 10.1055/a-2143-6517
Technik im Rettungsdienst

Prähospitale Telenotfallmedizin: Kann ein Telenotarzt eine zielgerichtetere Patientenversorgung ermöglichen?

Katharina Nieländer
,
Dennis Rupp

Durch die kontinuierlich steigende Anzahl von Notfalleinsätzen bei gleichzeitig abnehmender Verfügbarkeit bodengebundener Notärzte wird das Zeitintervall zwischen der Alarmierung des Rettungsdienstes und dem Beginn einer ärztlichen Therapie immer länger [1]. Mittels Telenotfallmedizin (TNFM) kann die Zeit der Erstversorgung bis zur Übergabe an die Klinik verkürzt und wertvolle Personalressourcen besser verteilt und eingespart werden.

Kernaussagen
  • Telemedizin ist Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte, und die Zahl der etablierten Systeme steigt konstant an.

  • Die Gesamtzahl der telemedizinischen Systeme ist seit Einführung der TNFM im deutschen Rettungsdienst zwar gestiegen, dennoch verfügen im Jahr 2022 immer noch nur einer von zehn Rettungsdienstbereichen über die Anbindung an ein solches System.

  • Die Einführung telenotfallmedizinischer Systeme ist mittlerweile bundesweit geplant.

  • Ziel der Implementierung eines TNA-Systems ist vor allem eine bessere Verfügbarkeit ärztlichen Fachwissens.

  • Ein TNA kann zeitgleich mehrere RTWs betreuen.

  • Der Einsatz von Telemedizin dient auch dem Qualitätsmanagement – auf Seiten des nichtärztlichen sowie ärztlichen Personals.

  • Telenotfallmedizin kann und soll nicht den herkömmlichen Notarzt ersetzen, sondern vielmehr dessen Einsatz sinnvoll und zielgerichtet gestalten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. November 2024

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