So wie unsere Patienten einzigartig sind und einen ganz individuellen Ausdruck ihres
In-der-Welt-Seins haben, so sind spiegelbildlich die Entitäten, die
Ausgangsstoffe unserer homöopathischen Arzneien in ihrer Stellung in der
Welt einzigartig. Die homöopathische Behandlungsmethode stellt den
spezifischen Symptomen unserer Patienten die einer Arznei zugeordneten Symptome
gegenüber und arbeitet so die ähnlichste Arznei mit den meisten
Übereinstimmungen auf Symptomebene heraus. Doch den schier unbegrenzten
Individualitäten unserer Patienten steht ein nur sehr beschränkter
Arzneifundus gegenüber, was in der Praxis oft eine große
Herausforderung darstellt, zumal nur ein vergleichsweise kleiner Anteil der
homöopathischen Arzneien qualitativ hochwertig und ausreichend umfangreich
geprüft worden ist. Eine solche Arzneimittelprüfung erfordert zudem
einen großen Zeitaufwand und einige Logistik, um die Rohdaten zu einem
nachvollziehbaren und in der Praxis verifizierbaren Bild zusammenzuführen.
So sind wir auf die praktische Mitarbeit des Homöopathenkollektivs
angewiesen, das durch homöopathische Arzneimittelselbstversuche, Erfahrungen
am Patienten und – falls zutreffend – neue toxikologische
Erkenntnisse die Arzneimittelbilder ergänzen und ihnen eine
größere Tiefenschärfe verleihen kann. Letztendlich
übersetzt jedes Arzneimittelbild die Wirkkräfte der Ausgangssubstanz
auf sehr feine und differenzierte Weise in medizinisch bedeutsame
Handlungsmöglichkeiten und offenbart uns gleichzeitig ein immer tiefer
werdendes Weltverständnis.