Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(01): 49-64
DOI: 10.1055/a-2147-3293
Schultergürtel und obere Extremität

Arthrose des Handgelenks

Florian Goehtz
,
Jörg van Schoonhoven

Die komplexe Anatomie des Handgelenks sichert im Zusammenspiel mit dem distalen Radioulnargelenk (DRUG) die Stabilisation, Bewegung und Lastübertragung von der Hand nach proximal und ist damit ein wichtiger Faktor für die Funktion des Unterarms und der Hand. Eine Arthrose des Handgelenks kann durch Störung dieses Zusammenspiels zu einer erheblichen, schmerzhaften Funktionseinschränkung führen.

Kernaussagen
  • Eine Arthrose des Handgelenks kann zu einer erheblichen, schmerzhaften Funktionseinschränkung der gesamten Hand führen.

  • Das Handgelenk als Ganzes wird aus vielen unterschiedlichen Gelenkpartnern gebildet; es ermöglicht durch die verschiedenen Teilgelenke die Bewegung in mehreren Achsen und sichert die Kraftübertragung von der Hand zum Unterarm.

  • Primäre Arthrosen finden sich am Handgelenk selten, es überwiegen die sekundären Arthroseformen.

  • Bei den sekundären Arthroseformen steht an erster Stelle der karpale Kollaps infolge einer langjährig bestehenden skapholunären Instabilität (SLAC Wrist) oder einer Skaphoidpseudarthrose (SNAC Wrist).

  • Die subjektive Beschwerdesymptomatik und funktionelle Beeinträchtigung des Patienten bestimmen maßgeblich die Therapie.

  • Am Beginn der Behandlung stehen konservative Maßnahmen.

  • Die Denervation ist geeignet für Patienten mit mäßig fortgeschrittener Arthrose des Handgelenks ohne Voroperationen, bei denen bei noch guter Beweglichkeit die Schmerzen im Vordergrund stehen.

  • Als resezierende Verfahren stehen die Entfernung der proximalen Handwurzelreihe (PRC – Proximal Row Carpectomy sowie die Resektion des Os pisiforme zur Verfügung.

  • Ziel der Teilarthrodesen am Handgelenk ist das Ausschalten arthrotischer Gelenkflächen unter Erhalt einer stabilen Restbeweglichkeit über die intakten Gelenkanteile.

  • Die komplette Versteifung des Handgelenks stellt unter Umständen die letzte therapeutische Rückzugsoption dar.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. Februar 2024

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