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DOI: 10.1055/a-2152-5596
Einblick

Va-ECMO bringt keinen Vorteil
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V.
Der infarktbedingte kardiogene Schock ist die schwerste Form des akuten Herzversagens mit einer Sterblichkeit von 40–50 Prozent nach 30 Tagen. Eine frühe Revaskularisation der Infarktläsion gilt als einzige evidenzbasierte Maßnahme zur Senkung der Sterblichkeit. Der zusätzliche Einsatz aktiver mechanischer Kreislaufunterstützung, etwa durch eine veno-arterielle Herz-Lungen-Maschine (va-ECMO), nimmt weltweit rapide zu. Bisher hoffte man, dass diese Systeme das Überleben verbessern – bei gleichzeitiger unzureichender Evidenz für deren Einsatz. Jetzt hat Prof. Holger Thiele, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) eine randomisierte klinische Studie im „New England Journal of Medicine“ (DOI: 10.1056/nejmoa2307227) sowie eine Metaanalyse von randomisierten Studien mit individuellen Patientendaten im „Lancet“ (DOI: 10.1016/S0140-6736(23)01607-0) publiziert. Ergebnis: Das Verfahren der va-ECMO biete zwar den möglichen Vorteil einer kompletten Übernahme der Zirkulation, sei allerdings auch oft mit Komplikationen vergesellschaftet und der gewollte Benefit somit womöglich gar nicht vorhanden.
Das Thema wird zukünftig weiter wissenschaftlich untersucht und Ergebnisse müssen entsprechend interpretiert werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. November 2023
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