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DOI: 10.1055/a-2154-4494
Kleinhirnmaße bei Patienten mit fetalen Alkoholspektrumstörungen
![](https://www.thieme-connect.de/media/neuroradiol/202304/lookinside/thumbnails/412_10-1055-a-2154-4494-1.jpg)
Fetale Alkoholspektrumstörungen gehen typischerweise mit strukturellen und funktionellen Hirnveränderungen, wie Mikrozephalie, Epilepsie oder Intelligenzminderung einher. Kleinhirnanomalien sind bisher jedoch kein offizielles Diagnosekriterium, obwohl sie sowohl beim fetalen Alkoholsyndrom (FAS) als auch bei nicht syndromalen Ausprägungen der fetalen Alkoholspektrumstörungen (NS-FASD) häufig vorkommen.
Die Volumenveränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit fetalen Alkoholspektrumstörungen sind nicht über das gesamte Kleinhirn gleichmäßig ausgeprägt, deshalb sehen die Autoren die cerebellären Veränderungen als komplexen neuroanatomischen Phänotyp. Das von anterior nach inferior und posterior abnehmende Ausmaß der Veränderung spiegelt vermutlich die unterschiedliche Alkoholsensitivität der einzelnen Kleinhirnanteile wieder und kann als zusätzliches diagnostisches Kriterium herangezogen werden, insbesondere bei Patienten mit einer nicht-syndromalen fetalen Alkoholspektrumstörung.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. Oktober 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
- main Fraize J. et al. Enhancing fetal alcohol spectrum disorders diagnosis with a classifier based on the intracerebellar gradient of volumetric undersizing. Hum Brain Mapp 2023; 33: 4321-4336