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DOI: 10.1055/a-2161-4590
Bericht aus dem Arbeitskreis Psychiatrische Institutsambulanzen (AK PIA), Gemeinsame Arbeitsgruppe von BDK und ACKPA
Nachdem die Jahrestagung des Arbeitskreises Anfang 2022 pandemiebedingt noch ausfallen musste, konnten ab der zweiten Jahreshälfte wieder Präsenzveranstaltungen organisiert und durchgeführt werden.
Zum Auftakt dazu fand vom 08.09. bis 09.09.2022 im bayerischen Irsee ein außerordentliches Ländersprechertreffen statt.
Dort wurden unter anderem die Mandatierung der Ländersprecher, die zukünftige digitale, fachliche und berufspolitische Repräsentanz des Arbeitskreises sowie die Ausrichtung der Jahrestreffen nach dem eingetretenen Wechsel in den Sprecherfunktionen thematisiert.
Als inhaltliche relevante Themen im PIA-Kontext konnten nach wie vor folgende Punkte identifiziert werden:
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Richtlinie über die berufsgruppenübergreifende, koordinierte, strukturierte Versorgung nach §92 Abs. 6b SGB V (KSVPsych-RL):
Hierzu wurden zwischenzeitlich zusätzliche Gebührenpositionen im EBM konsentiert. Auf dieser Grundlage können zukünftig auch nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser bzw. die dort angestellten Ärzte/Ärztinnen und Psychotherapeuten/Psychotherapeutinnen Leistungen der KSVPsych-RL erbringen und die Leistungen können über die Krankenhäuser via EBM abgerechnet werden.
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Modellvorhaben nach § 64b SGB V:
Dazu liegen die Abschlussberichte und Methodenbände der bundesweit einheitlichen Wissenschaftlichen Evaluation von Modellvorhaben nach §64b SGB V (EVA- 64) vor.
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Ambulante Intensivbehandlung in der PIA (AMBI):
Das vorliegende Konzeptpapier über eine Intensivierung der PIA-Behandlung sollte perspektivisch auf die ambulante Akutbehandlung mit Komm- oder Gehstruktur fokussiert werden. Wichtige Voraussetzung dafür ist die Verhandlung eines Sockelbetrages für die dann vermehrt anfallenden Vorhaltekosten und eine flexible Kostenabbildung mittels Einzelleistungsvergütung für die Dauer der AMBI-Behandlung.
Am 11.05.2023 fand in Bielefeld das traditionelle Jahrestreffen der Ländersprecher statt.
Dabei waren Vertretern aus fast allen Bundesländern anwesend, so dass ein intensiver Austausch zu allen aktuellen Themen stattfinden konnte.
Außerdem wurde von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) die weitere Ausrichtung des Arbeitskreises PIA bei der DKG vor dem Hintergrund einer zunehmenden Zahl an Psychiatrischen Institutsambulanzen gemäß § 118/3 („psychosomatische Institutsambulanzen“) erläutert.
Breiten Raum nahm daneben auch erstmals das Thema von möglichen Auswirkungen der PPP-RL auf die PIA ein.
Am Folgetag (12.05.2023) konnte nach 2 Jahren Pause erstmals wieder die Jahrestagung des Arbeitskreises PIA in Bielefeld ausgerichtet werden.
Eine trotz der zurückliegenden Pandemiezeit ungebrochen hohe Teilnehmerzahlen zeigte dabei die große Bedeutung dieses Forums für einen bundesweiten Austausch zu allen relevanten PIA-Themen auf.
Entsprechend war das Thema der Tagung gesetzt: „Auswirkungen des Strukturwandels auf die psychiatrischen Institutsambulanzen“.
Als Referenten für die Hauptvorträge konnten Vertreter der deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger psychiatrischer Krankenhäuser (BAG Psychiatrie) gewonnen werden. Dadurch konnte ein wichtiger Beitrag zu einer verstärkten gesundheitspolitischen Vernetzung des Arbeitskreises PIA geleistet werden.
In Workshops wurden die Themen Spezialisierung und Digitalisierung in den PIAs aufgegriffen. Außerdem wurde - im trialogischen Sinne - ausführlich die Sicht der Angehörigen und Betroffenen auf die PIA reflektiert.
Nicht zuletzt konnte die Tagung genutzt werden, um den bisherigen Sprechern des Arbeitskreises Dr. Steffi Koch-Stoecker und Prof. Dr. Martin Driessen aus Bielefeld für ihren langjährigen, stets engagierten und unschätzbaren Einsatz für die Belange der psychiatrischen Institutsambulanzen in Deutschland in gebührendem Rahmen zu danken.
Mit dem Wechsel der Sprecherrollen wird auch ein Wechsel des Ausrichtungsortes der Jahrestagung und des Ländersprechertreffens einhergehen. So steht als neuer Ausrichtungsort für das Jahr 2024 bereits das Klinikum Hamburg Ochsenzoll fest.
S. D. Thakkar, Chefarzt Ambulanzzentrum und Klinik für Akutpsychiatrie und Psychose, Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll,
Dr. Michael Ziereis, Chefarzt Versorgungsplanung und Versorgungsforschung, Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz - KU, Regensburg
Publication History
Article published online:
11 October 2023
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