Reisemedizin up2date 2024; 01(01): 33-49
DOI: 10.1055/a-2174-8823
Infektionskrankheiten

Reisediarrhö

Melanie Sasse
,
Fabian Reinhardt
,

Die Reisediarrhö ist die häufigste Infektionskrankheit in der Reisemedizin. Dieser Beitrag geht auf Epidemiologie, wichtige Erreger, Prophylaxe und Therapie ein. Hierbei werden detailliert auslösende Erreger, wichtige Differenzialdiagnosen und Indikationen für erweiterte diagnostische Maßnahmen thematisiert. Des Weiteren werden Aspekte der reisemedizinischen Beratung sowie Möglichkeiten und Grenzen der Infektionsprävention dargestellt.

Kernaussagen
  • Die Reisediarrhö ist meist harmlos und hat einen selbstlimitierenden Verlauf.

  • Eine symptomatische Behandlung der Reisediarrhö steht im Vordergrund.

  • Eine antibiotische Therapie ist speziellen Patientengruppen (z.B. schweres Krankheitsbild mit prolongierter Diarrhö, immunsupprimierter Patient) vorbehalten. Die Betrachtung des Reiselandes sollte bei möglichen lokalen Resistenzen die Wahl des Antibiotikums beeinflussen.

  • Eine differenzierte mikrobiologische Stuhluntersuchung ist bei prolongierten und blutigen Durchfällen und/oder Fieber indiziert.

  • Bei fieberhaften Verläufen müssen andere Differenzialdiagnosen mit begleitender Diarrhö berücksichtigt werden; insbesondere muss bei Reisen in Endemiegebieten eine Malaria zuverlässig ausgeschlossen werden.

  • Eine umfassende qualifizierte reisemedizinische Beratung sollte vor jeder größeren Fernreise stattfinden und Präventionsmaßnahmen, Malaria-Chemoprophylaxe, Impfungen, Möglichkeiten der Selbsttherapie und Verhalten bei reiseassoziierten Erkrankungen beinhalten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. Februar 2024

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