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DOI: 10.1055/a-2183-5922
Kommentar zu „Video-Laryngoskopie erleichtert die endotracheale Intubation“

Die Intubation auf der Intensivstation ist eine häufig durchgeführte Prozedur. Die Inzidenz des schwierigen Atemweges und assoziierte Komplikationen sind aber signifikant höher als bei einer elektiven Intubation im OP.
Die endotracheale Intubation erfolgte in der Vergangenheit mittels der direkten Laryngoskopie. Seit Jahren sind nun neuere Laryngoskope mit Videotechnik verfügbar. Grundprinzip ist ein im Laryngoskop-Spatel integriertes Kameramodul, dessen Bild auf einem Video-Bildschirm angezeigt wird.
Insbesondere bei Intensivpatienten zeigt die Video-Laryngoskopie im Vergleich zur konventionellen Laryngoskopie dabei oftmals eine verbesserte Sicht auf die laryngealen Strukturen und eine höhere Rate an Intubationserfolgen im 1. Versuch. Dies wird durch die hier vorgestellte Studie eindrucksvoll untermauert [11]. Mittlerweile empfehlen Leitlinien zur Atemwegssicherung auf der Intensivstation primär die Verwendung eines Video-Laryngoskops [22]. Ein weiterer Vorteil der Video-Laryngoskopie ist die Tatsache, dass der Intubationsvorgang auf dem externen Monitor von Teammitgliedern und Studenten mitverfolgt werden kann. Prinzipiell möglich sind zudem auch eine Aufzeichnung und eine Fernübertragung des Intubationsvorganges. Ein Großteil der Literatur über die Video-Laryngoskopie hat ihren Wert für den weniger erfahrenen Untersucher hervorgehoben. Betont werden muss aber, dass die Lernkurve bei der Video-Laryngoskopie komplexer ist, als zunächst angenommen wurde. Die Technik erfordert Ausbildung und Übung.
Neben der Wahl des richtigen Laryngoskops dürfen aber andere wichtige Maßnahmen bei der Intubation nicht vergessen werden. So enthalten Intubationsbundles wichtige Kernelemente (u.a. Präoxygenierung, Präsenz von 2 Ärzten, Kapnografie, Fluid Loading, frühe Administration von Vasopressoren), die die Morbidität und Mortalität beim Intubationsvorgang vermindern können [33].
Publication History
Article published online:
24 April 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Prekker ME, Driver BE, Trent SA. et al. Video versus Direct Laryngoscopy for Tracheal Intubation of Critically Ill Adults. N Engl J Med 2023; 389: 418-429
- 2 [Anonym]. Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). S1 Leitlinie Atemwegsmanagement. 2023 www.awmf.de
- 3 De Jong A, Myatra SN, Roca O. et al. How to improve intubation in the intensive care unit. Update on knowledge and devices. Intensive Care Med 2022; 48: 1287-1298