Deutliche Verbesserung der hyperkapnischen Azidose durch extrakorporale CO₂-Entfernung

Die Reduktion des Atemzugvolumens und des Drucks verbessert das Überleben mechanisch beatmeter Patienten. Solche lungenprotektiven Beatmungsstrategien können jedoch bei manchen Patienten zu einer hyperkapnischen Azidose führen. Mehrere neuere Studien haben gezeigt, dass eine akute Hyperkapnie, insbesondere wenn sie mit einer Azidose einhergeht, mit einem erhöhten Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko verbunden ist. Geräte zur extrakorporalen Kohlendioxidentfernung (extracorporeal carbon dioxide removal, ECCO₂R) mit geringem Durchfluss werden derzeit zur Korrektur von Hyperkapnie und hyperkapnischer Azidose bei gleichzeitiger lungenprotektiver Beatmung eingesetzt. Es wurde jedoch nicht nachgewiesen, dass sie die Sterblichkeit senken. Dies kann an der Auswahl der Fälle, der Geräteleistung, oder dem Umgang mit den Devices liegen.

Fazit

Innerhalb von 4 Stunden nach Beginn der Hemolung-Therapie wurde eine signifikante Verbesserung der hyperkapnischen Azidose zusammen mit einer Verringerung der mechanischen Beatmungsunterstützung beobachtet. Ein Horovitz-Index von mehr als 100 zu Beginn der Hämolung, Alter und Nicht-COVID-19-ARDS waren unabhängig voneinander mit dem Überleben auf der Intensivstation assoziiert. Diese Erkenntnisse können bei der Auswahl geeigneter Patienten hilfreich sein, um die klinischen Ergebnisse zu optimieren. Klinische ECCO₂R-Studien sind nach den Aussagen der Autoren erforderlich, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis und die langfristigen Ergebnisse bei entsprechend ausgewählten Patienten weiter zu bewerten. Limitationen der Studie bestehen im retrospektiven Design, der kurzen Beobachtungszeit und dem wahrscheinlichen Selektionsbias durch unvollständige Erfassung aller Patienten über das verwendete Register.

Publication History

Article published online:
30 November 2023